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Jean Ziegler über Frankreichs Mali-Intervention: Verdacht einer »neokolonialen Wiedereroberungsaktion«

Archivmeldung vom 24.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jean ZieglerFrankfurter Buchmesse 2009
Jean ZieglerFrankfurter Buchmesse 2009

Foto: Dirk Schneider (ds-foto)
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der frühere UN-Sonderbotschafter für das Recht auf Nahrung, Jean Ziegler, hat Frankreich vorgeworfen, bei seinem Militäreinsatz in Mali wirtschaftliche Ziele zu verfolgen. »Der Verdacht besteht natürlich, dass es eine neokoloniale Wiedereroberungsaktion ist«, sagte Ziegler der Tageszeitung »neues deutschland«. »Die Uranvorkommen in Niger und Mali werden vom französischen Staatskonzern AREVA ausgebeutet. Die AREVA ist lebenswichtig für Frankreich, das einen Großteil seiner Elektrizität in Atomkraftwerken produzieren lässt.«

Ziegler forderte »einen absoluten Bruch mit dieser neokolonialen Erbschaft«. AREVA müsse »endlich einen vernünftigen Preis für das Uran zahlen. Dann gäbe es in einem Jahr keinen Hunger mehr, keine Epidemien. Dann würden Mali und Niger ein blühendes Staatswesen aufbauen können«. Für die Lage in Mali nannte der Schweizer Politiker und Autor die westlichen Staaten als »Hauptverantwortliche für diese fürchterliche Situation«. Zugleich warnte er vor den Gefahren des islamistischen Terrorismus in dem Land. »Diese Dschihadisten sind eine ganz fürchterliche Bande«, sagte Ziegler gegenüber dem »nd«.

Quelle: neues deutschland (ots)

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