Ausstieg aus der Kohle: KfW unterstützt Südafrika
Archivmeldung vom 07.11.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie KfW hat im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit dem südafrikanischen Finanzministerium einen Förderkredit in Höhe von 300 Mio. EUR für umfassende Reformen des bisher noch stark von der Kohle abhängigen südafrikanischen Energiesektors unterzeichnet.
Die Mittel sind der erste Beitrag zur Just Energy Transition Partnership (JET-P), welche Südafrika mit Deutschland, drei weiteren Ländern und der EU auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow vereinbart hat. Im Rahmen der JET-P wurden Südafrika von den Partnerländern über die nächsten 3-5 Jahre bis zu 8,5 Mrd. USD zugesagt, um den Kohleausstieg Südafrikas zu unterstützten.
Die Energiewende in Südafrika sieht erhebliche Investitionen in den Ausbau der erneuerbaren Energien wie dezentrale Solar- und Windkraftwerke samt zugehöriger Netzinfrastruktur vor, die zu einem Anteil von 38 % am südafrikanischen Energiemix führen werden. Zudem werden dringend erforderliche Reformen bei dem staatlichen hoch verschuldeten Energieversorgungsunternehmen ESKOM durchgeführt, um die Energieknappheit im Land zu beheben. Hierzu gehört neben der Entflechtung des Unternehmens auch, dessen Energiemonopol durch die Zulassung von privaten kommerziellen Stromproduzenten zu beenden. Gleichzeitig muss der Kohleausstieg sozial verträglich gestaltet werden. Deshalb sind Investitionen in Berufsausbildung für Jugendliche, die Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen und den damit verbundenen Arbeitsplätzen sowie der Ausbau bestimmter Regionen als Innovationsstandorte für die Produktion von grünem Wasserstoff sowie von elektrischen Fahrzeugen geplant.
"Südafrika hat einen sehr hohen Kohleanteil im Energiemix. Deshalb ist eine Abkehr von der Kohleverstromung und die Unterstützung der Reformbemühungen des Landes im Energiesektor absolut essenziell, um die Klimaziele zu erreichen. Gleichzeitig gilt es, die Versorgungssicherheit wiederherzustellen und den Prozess sozialverträglich zu gestalten. Die Schaffung von Arbeitsplätzen für die Bevölkerung ist deshalb notwendig für die soziale und wirtschaftliche Stabilität und die Akzeptanz für die Energiewende bei der Bevölkerung", sagte Christiane Laibach, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.
Die verschiedenen Komponenten der Reformen tragen in erheblichem Maße dazu bei, die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen bis 2030 umzusetzen. Die Unterstützung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit der Bundesregierung über die KfW zielt insbesondere darauf ab, die ehrgeizigen südafrikanischen Klimaziele (National Determined Contributions, NDCs) einer hohen Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 zu erreichen. Weiter soll der Anteil der Erneuerbaren Energien bis 2030 im südafrikanischen Energiemix von 11 % auf 38 % gesteigert werden.
Quelle: KfW (ots)