Nordostsyrien bietet Rücknahme aller syrischen Flüchtlinge an
Archivmeldung vom 18.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Außenministerin des autonom verwalteten Gebiets Nordostsyrien, Elham Ahmed, bietet der Bundesregierung die Rücknahme aller syrischen Flüchtlinge aus Deutschland an.
"Wir sind bereit, syrische Flüchtlinge aus Deutschland im Gebiet der
Selbstverwaltung aufzunehmen, egal, ob sie ursprünglich aus diesem
Gebiet kommen oder aus einem anderen Teil Syriens", sagte Ahmed dem
Portal ntv.de. Und sie fügte hinzu: "Uneingeschränkt alle."
Ahmeds
Angebot folgt auf das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster vom
Juli, wonach inzwischen für Zivilpersonen in Syrien aktuell "keine
ernsthafte, individuelle Bedrohung" für Leib und Leben mehr bestehe. Die
Rücknahme von Flüchtlingen könne im Gegenzug für Entwicklungshilfe und
Wiederaufbau verhandelt werden.
Die Außenministerin ist derzeit
für Gespräche in Deutschland. Ihr Angebot habe sie der Bundesregierung
bereits unterbreitet, jedoch bisher keine Rückmeldung erhalten, so
Ahmed. Um Menschen in größerer Zahl aufnehmen zu können, müsste laut der
nordostsyrischen Ministerin zugleich die Infrastruktur geschaffen und
die wirtschaftliche Situation in der Region verbessert werden. Durch die
vergangenen Konflikte würden die Ressourcen nicht voll ausgeschöpft.
Laut
Elham könne man "sofort" mit kleinen Kontingenten beginnen, die
notwendige Infrastruktur für größere Kontingente müsse erst geschaffen
werden. "Dies könnte aber innerhalb eines Jahres passieren." Die Region
Nordostsyrien, die sich selbst Rojava nennt, gilt als sicherstes und
stabilstes Gebiet des Landes, aus dem rund 70 bis 80 Prozent der
gesamtsyrischen Öl-, Gas- und Weizenressourcen stammen. Die autonome
Selbstverwaltung wird vom Assad-Regime geduldet, ist international aber
nicht anerkannt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur