Grünen-Chef strikt gegen Embargo für russisches Gas
Archivmeldung vom 12.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićGrünen-Chef Omid Nouripour hat lauter werdenden Rufen aus Deutschland und der EU nach einem Stopp russischer Gasimporte eine klare Absage erteilt. "Bei den Gaslieferungen geht es nicht nur ums Frieren. Ein Embargo würde die deutsche Wirtschaft massiv schädigen. Und da geht es nicht um ein paar Gewinne großer Konzerne, sondern um Hunderttausende von Arbeitsplätzen, um Lieferketten, Produktionskreisläufe", sagte Nouripour im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Nouripour weiter: "Außerdem wären es vor allem Familien und Menschen mit kleinem Portemonnaie, die davon extrem hart getroffen würden. Schon ohne Embargo explodieren derzeit ja die Energiepreise."
Aus der Union, vom Ampel-Partner FDP und auch von EU-Staaten kommen Forderungen, wegen des Ukraine-Krieges die Gasimporte zu stoppen. Das sei nicht möglich, "weil die Stabilität Deutschlands im Moment auch abhängig von russischem Gas ist", betonte Nouripour in der "NOZ". Die Vorgängerregierungen hätten diese Abhängigkeit immer weiter vergrößert, und das lasse sich nicht innerhalb weniger Tage korrigieren. Die Bundesregierung werde 200 Milliarden Euro bereitstellen, um die Energiewende zu beschleunigen, und suche händeringend neue Öl- und Gaslieferanten. "Es geht um den Aufbau von nationalen Reserven, um internationale Wasserstoffpartnerschaften sowie um groß angelegte Maßnahmen zur Energieeffizienz."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)