Hungerkrise: Hilfskonvois nach Grenzöffnung in Darfur angekommen
Archivmeldung vom 22.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićNachdem der Grenzübergang bei Adré, einer Stadt im Osten des Tschad, erstmals seit sechs Monaten wieder geöffnet wurde, haben Konvois des Welternährungsprogramms (WFP) die kriegsgebeutelte sudanesische Region Darfur erreicht. Die Lieferung von Nahrungsmitteln wie Getreide, Linsen, Salz und Öl soll insbesondere den 13.000 Menschen im Westen der Region zugutekommen, die unmittelbar von einer Hungersnot bedroht sind.
Insgesamt sollen 500.000 Menschen versorgt werden. Die Logistik ist aufgrund der starken Regenfälle eine große Herausforderung.
"Ich
möchte allen Parteien dafür danken, dass sie diesen wichtigen Schritt
unternommen haben, damit das WFP lebensrettende Hilfe für Millionen von
Menschen in großer Not bereitstellen kann", sagte WFP-Exekutivdirektorin
Cindy McCain. Die Hilfsorganisationen müssten dringend jeden Winkel des
Sudans mit Nahrungsmitteln versorgen. "Nur so lässt sich eine
großflächige Hungersnot vermeiden." Dafür müsse auch der Grenzübergang
bei Adré offenbleiben.
Im seit April 2023 anhaltenden Krieg
zwischen den sudanesischen Streitkräfte (SAF) und den paramilitärischen
Rapid Support Forces (RSF) sind über 18.000 Menschen ums Leben gekommen.
Über 10 Millionen Menschen sind nach Angaben des Amts der Vereinten
Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten auf der
Flucht. Aktuell braucht mehr als die Hälfte der sudanesischen
Bevölkerung Unterstützung - insgesamt rund 26 Millionen Menschen. Die
Welthungerhilfe spricht von der aktuell größten humanitären Krise der
Welt.
Mitte Juni hatte der UN-Sicherheitsrat eine Resolution
verabschiedet, mit der die RSF-Miliz im Sudan aufgefordert wird, die
Belagerung von Al-Faschir im Norden Darfurs einzustellen. Der
sudanesische Souveränitätsrat hatte in der vergangenen Woche die Öffnung
des Grenzübergangs bei Adré für einen Zeitraum von drei Monaten
angekündigt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur