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Ex-BDI-Chef Weiss: Verhältnis zu den USA historisch schlecht

Archivmeldung vom 23.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
USA /VSA Flagge
USA /VSA Flagge

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der frühere Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Heinrich Weiss, hält das Vorhaben der EU-Kommission, europäische Unternehmen zu bestrafen, wenn sie sich den Sanktionen der USA unterwerfen, für unsinnig. "Ich glaube nicht, dass man sich mit dieser Idee ernsthaft beschäftigen muss", sagte Weiss der Wochenzeitung "Die Zeit". Sie sei vielleicht zur Abschreckung gedacht, aber nicht exekutierbar.

Die EU-Staaten seien nicht in der Lage, gemeinsame Entscheidungen zu treffen, und ihre Verhandlungsposition gegenüber den USA sei denkbar schlecht: "Womit sollen wir drohen, wenn wir vor die Alternative gestellt werden: Entweder ihr macht Geschäfte mit dem Iran oder auch Russland oder mit uns", so Weiss. Neben der wirtschaftlichen sei die militärische Abhängigkeit Europas von Amerika zu groß: "Europa muss sich auch aus Gründen des militärischen Schutzes unterordnen, weil wir ja zur Zeit kaum eine funktionsfähige Streitmacht haben." Das Verhältnis zu den USA schätzt Weiss historisch schlecht ein. "Das hat es selbst im Kalten Krieg nicht gegeben, dass die USA ihren Geschäftspartnern in anderen Ländern außerhalb der USA vorschreiben, mit wem sie Geschäfte machen dürfen und mit wem nicht."

Die USA setzten kürzlich Sanktionen gegen den Iran in Kraft und kündigten an, ausländische Unternehmen zu bestrafen, wenn diese sie nicht einhalten und in den USA Geschäfte machen. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kündigte daraufhin an, europäische Unternehmen bestrafen zu wollen, die sich den US-Sanktionen unterwerfen. Weiss war von 1991 bis 1992 BDI-Präsident. Er war viele Jahre lang Chef und ist heute Großaktionär des Düsseldorfer Unternehmens SMS Group, welches Anlagen zur Produktion von Stahl baut und rund 14.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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