Ex-US-Finanzminister will Kurskorrektur der USA vor G20-Gipfel
Archivmeldung vom 23.06.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer ehemalige US-Finanzminister Larry Summers ist der Meinung, dass die US-Regierung unter Donald Trump Gefahr läuft, sich international zu isolieren, wenn sie beim bevorstehenden G20-Gipfel in Hamburg nicht auf einen kooperativeren Kurs einschwenkt. "Das Treffen gibt der Trump-Regierung die Chance, ihre Botschaft an die internationale Gemeinschaft zu überdenken", sagte der Harvard-Ökonom, der sich auf Einladung der American Academy in Berlin aufhielt, dem "Handelsblatt" und der "Wirtschaftswoche".
Es gehe darum, dass internationale Kooperation für alle nützlich sein könne und nicht notwendigerweise zu Gewinnern und Verlierern führe. Die US-Regierung müsse klarmachen, dass sie das erkannt habe. Summers forderte insbesondere die Wirtschaftsvertreter in den USA auf, mehr Druck auf die neue Regierung auszuüben. "Ich denke, es ist an den Managern in den USA, ihre Stimme zu erheben." Es gehe zum Beispiel darum, dass die USA stark von einer offenen Weltwirtschaft und einer demokratischen Ordnung profitieren würden.
Deshalb sei es notwendig, dass aus allen Teilen der US-Zivilgesellschaft eine klare Botschaft komme, dass diese Werte wichtig seien. Der frühere Berater von US-Präsident Barack Obama forderte einen "verantwortungsvollen Nationalismus" und grenzte sich damit gegenüber dem ökonomischen Nationalismus der Regierung Trump ab. "Das bedeutet, dass Regierungen und Bürger eine globale Kooperation zwischen den Nationen unterstützen sollten. Dazu müssen sie allerdings die Vorteile dieser Kooperation erkennen", betonte Summers. Voraussetzung sei, dass auf internationaler Ebene wie dem G20-Treffen in Hamburg mehr über die Sorgen und Nöte der Mittelklasse gesprochen werde.
Quelle: dts Nachrichtenagentur