Buddha-Statue an Tibets heiligem Berg Kailash gesprengt
Archivmeldung vom 12.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn unmittelbarer Nähe zum heiligen Berg Kailash in Tibet haben chinesische Einsatzkräfte eine 15 Meter hohe buddhistische Statue gesprengt. Den Berichten deutscher und österreichischer Zeugen zufolge wurde die seit März 2007 in Bau befindliche Statue des Padmasambhava in der Nacht vom 28. zum 29. September unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zerstört.
Bereits am Vortag der Aktion wurde Touristen das Fotografieren
verboten. Kameras wurden kontrolliert, Filme und Speicherkarten
gelöscht. In der Nacht waren mehrmals deutlich Explosionen zu
vernehmen, am Morgen danach stand nur noch der Sockel der Statue. Ein
Ausgangsverbot wurde verhängt und von einem riesigen Aufgebot an
Polizei und Militär überwacht. Mehrere Reisegruppen wurden daran
gehindert, ihre Unterkunft am nächsten Morgen in Richtung der Statue
zu verlassen und die geplante Umrundung des Bergs Kailash
durchzuführen.
Die Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) verurteilt die
rücksichtslose Zerstörung buddhistischen Kulturguts in Tibet aufs
Schärfste. "Dieses Ereignis verdeutlicht wieder einmal, dass die
chinesischen Behörden die Kultur und Religion Tibets auf grausame
Weise missachten", so Wolfgang Grader, Vorstandsvorsitzender der TID.
"Die Zerstörung erinnert an die Sprengung der Buddha-Statuen in
Afghanistan durch die Taliban im März 2001."
Der Kailash, heiliger Berg für Buddhisten, Hindus, Jains und Bön-Anhänger, liegt in der so genannten "Autonomen Region Tibet". Die Tibet Initiative Deutschland fordert, dem tibetischen Volk die zugesicherte Autonomie in politischen, kulturellen und religiösen Fragen tatsächlich zu gewähren.
Quelle: Pressemitteilung Tibet Initiative Deutschland e.V.