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Stiftung Weltbevölkerung: Bevölkerungsreduzierung in Afrika muss politisch intensiviert werden

Archivmeldung vom 12.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: CFalk / pixelio.de
Bild: CFalk / pixelio.de

Angesichts der weltweit weiter steigenden Bevölkerung mahnt die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) die Intensivierung politischer Maßnahmen zur Eindämmung an. "In vielen Teilen der Welt hat sich das Wachstum der Bevölkerungen in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verlangsamt.

Damit sich diese positive Entwicklung fortsetzt und auf Länder mit einer auch heute noch sehr großen jährlichen Bevölkerungszunahme überspringt, müssen die Anstrengungen im Bereich der Familienplanung dringend intensiviert werden", sagte DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die weltweiten Finanzmittel, um den Bedarf im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit zu decken, reichten nicht aus.

Von der an diesem Dienstag in Nairobi beginnenden Weltbevölkerungskonferenz forderte Bähr ein "Signal, damit das Engagement für Familienplanung, Bildung und Frauenrechte deutlich verstärkt wird". Nötig seien "eine bessere Gesundheitsversorgung mit einem breiten Angebot an Verhütungsmitteln, Sexualaufklärung, die bereits in der Schule beginnt, und eine Stärkung der Rechte von Frauen, damit sie auch wirklich über Schwangerschaft und Geburt entscheiden können". Nach Ansicht der DSW-Geschäftsführerin gibt es genug Länder, die Interesse an der Zusammenarbeit in Bevölkerungsfragen haben, etwa Äthiopien oder Kenia. "Investitionen in Gesundheit, Bildung und die Stärkung von Frauenrechten müssen Priorität haben in der Entwicklungszusammenarbeit", betonte Bähr in der "NOZ". "Der Fokus muss dabei auf den jungen Menschen im Kinder- und Teenageralter liegen."

Auch müsse man dem "weiterhin starken politischen Gegenwind etwas entgegensetzen", der beispielsweise von katholischen Bischöfen in Afrika ausgehe oder von US-Präsident Donald Trump, "der unmittelbar nach seiner Amtseinführung allen ausländischen Organisationen die Gelder gestrichen hat, die in ihrer Arbeit auch nur über Schwangerschaftsabbrüche informieren".

Von "Überbevölkerung" mochte die DSW-Geschäftsführerin im Zusammenhang mit der steigenden Weltbevölkerung "nicht sprechen". "Wie viele Menschen die Erde 'tragen' kann, hängt nicht nur von der Anzahl der Menschen ab, sondern auch davon, wie sie mit den Ressourcen umgehen. Hier müssen auch die geburtenschwachen Industrieländer an sich arbeiten", sagte Bähr der "NOZ".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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