Deutschland unterstützt Verbrenner-Aus ab 2035 im EU-Umweltrat
Archivmeldung vom 17.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDeutschland unterstützt den Vorschlag der EU-Kommission, ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zuzulassen. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium nach den Beratungen der für Umwelt- und Klimaschutz zuständigen Minister in Brüssel im EU-Umweltrat am Donnerstag mit.
Bundesumweltministerin
Steffi Lemke (auch Grüne) sagte dazu: "Als Bundesregierung stehen wir
gemeinsam hinter dem aktuellen Vorschlag der Kommission zum
'Fit-for-55'-Programm. Für mehr Klimaschutz im Verkehr haben sich die
CO2-Flottengrenzwerte für Pkw und Lieferwagen bewährt." Somit
unterstütze man auch den Vorschlag der Kommission für die
CO2-Flottengrenzwerte mit all seinen Ausgestaltungselementen.
"Deutschland unterstützt ein Ende des Verbrennungsmotors für Pkw und
leichte Nutzfahrzeuge in der EU ab 2035. Mit E-Fuels betriebene
Verbrennungsmotoren sind nach 2035 nur außerhalb der
CO2-Flottengrenzwerte eine Option."
BMWK-Staatssekretär Sven
Giegold (Grüne) sagte: "Die aktuelle Situation zeigt: Wir müssen uns so
schnell wie möglich von russischen Energieimporten lösen. Das
'Fit-for-55'-Paket ist für unsere langfristige Energiesouveränität
maßgeblich entscheidend." Der Ausbau der erneuerbaren Energien und die
Verringerung des Energieverbrauchs seien jetzt auch eine Frage der
europäischen Sicherheit, der Resilienz und der Souveränität. "Dafür
brauchen wir ein ehrgeiziges Klimaschutzprogramm."
Die
französische EU-Ratspräsidentschaft werde man so gut wie möglich
unterstützen, um dies auch zu erreichen. "Der vorgeschlagene neue
Emissionshandel für Verkehr und Wärme ist dafür aus deutscher Sicht
ausschlaggebend. Ohne diesen wären an anderer Stelle deutliche
Treibhausgasminderungen nötig", so Giegold. Die sozialen Auswirkungen
eines erweiterten Emissionshandels müssten entsprechend abgefedert
werden.
"Darüber hinaus bietet so ein System zudem Einnahmen,
die die Mitgliedstaaten brauchen, um die Energiewende insgesamt sozial
gerechter auszugestalten." Das "Fit-for-55"-Paket hatte die Kommission
im Juli 2021 vorgelegt. Die Bundesumweltministerin und der
Bundesklimaschutzminister vertreten Deutschland gemeinsam bei den
Ratssitzungen, Staatssekretär Sven Giegold nahm in Vertretung für
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am EU-Umweltrat in
Brüssel teil.
Quelle: dts Nachrichtenagentur