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Hyperinflation erreicht 11,2 Millionen Prozent

Archivmeldung vom 20.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Die Geldentwertung in Simbabwe rast weiter voran: Die Preise klettern jeden Tag um 40 Prozent, die Menschen halten sich mit Tauschhandel am Leben

Einst war Simbabwe ein afrikanischer Musterstaat und die Kornkammer der Region. Nun wütet seit zehn Jahren eine Wirtschaftskrise - das Land wurde zum Krisenstaat. Die Hyperinflation in Simbabwe - bisher schon die höchste der Welt - ist trotz staatlicher Preiskontrollen im Juni auf offiziell 11,2 Millionen Prozent gestiegen, wie die Staatszeitung The Herald am Dienstag unter Berufung auf das Zentrale Statistikamt (CSO) berichtete. Zuletzt hatten offizielle Stellen die jährliche Steigerung der Verbraucherpreise im Mai mit 2,2 Millionen Prozent angegeben, was von Experten aber als zu niedrig eingestuft worden war.

Die Wirtschaft des südafrikanischen Landes liegt am Boden, die Arbeitslosigkeit wird auf fast 80 Prozent geschätzt. Die Preise klettern jeden Tag um 30 bis 40 Prozent.

80 Prozent der Menschen sind arbeitslos

Um die Teuerungsrate zu bremsen, haben die Behörden den Simbabwe-Dollar immer wieder mit haarsträubenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen abgewertet. Ende Juli ließ die Zentralbank zehn Nullen von den Geldscheinen streichen. Außerdem forderte sie, die Preise und Gehälter für die Dauer von sechs Monaten einzufrieren.

Die Wirtschaft des einstigen afrikanischen Modellstaates befindet sich seit knapp zehn Jahren im freien Fall. Nach Ansicht des Westens hat der umstrittene Präsident Robert Mugabe mit seiner Landreform im Jahr 2000, bei der weiße Farmer reihenweise enteignet worden waren, die Wirtschaftskrise in der einstigen Kornkammer der Region verschuldet.

Das von Mugabe diktatorisch regierte Land leidet an einem chronischen Mangel an Nahrungsmitteln und Treibstoff. 80 Prozent der Menschen sind arbeitslos. Die meisten versuchen, sich mit Tauschhandel am Leben zu erhalten.

Die Bemühungen der Opposition, in Verhandlungen mit Mugabe zu einer Machtteilung zu kommen und das Land damit aus der Krise zu führen, stecken in einer Sackgasse.

Quelle: sueddeutsche.de

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