Evangelische Kirche kritisiert mangelnde humanitäre und rechtliche Standards bei Umsetzung des EU-Türkei-Abkommens
Archivmeldung vom 05.04.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorsitzende des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat kritisiert bei dem seit Montag vollzogenen EU-Flüchtlingspakts mangelnde "humanitäre und rechtliche Standards". "Das Abkommen darf nicht dazu dienen, dass Europa sich abschottet und damit die Verantwortung für die Aufnahme von Flüchtlingen an andere abschiebt", sagte Bedford-Strohm der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
"Gegenwärtig warten viele Flüchtlinge in Griechenland, ohne angemessen versorgt zu werden. Die notwendigen Voraussetzungen, um geordnete rechtsstaatliche Verfahren zu gewährleisten, bestehen offensichtlich noch nicht", sagte Bedford-Strohm. Die Meldungen von Amnesty International, dass die Türkei in großen Zahlen Flüchtlinge zurück nach Syrien abschiebe, seien sehr ernst zu nehmen. Das wäre inakzeptabel. "Gleichzeitig ist die Zahl der Flüchtlinge, die in Europa Aufnahme finden, extrem gering geworden. Das alles deutet nicht darauf hin, dass die jetzt praktizierte Regelung gegenwärtig den geforderten humanitären und rechtlichen Standards genügt."
Quelle: Rheinische Post (ots)