Merkel betont Freundschaft zwischen Deutschland und den USA
Archivmeldung vom 08.06.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat trotz der BND/NSA-Affäre die Bedeutung der Freundschaft zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten betont. "Trotz mancher Meinungsverschiedenheiten, die wir heute haben, ist Amerika, sind die Vereinigten Staaten von Amerika unser Freund", sagte Merkel am Sonntag, nachdem sie US-Präsident Barack Obama in dem bayerischen Ort Krün begrüßt hatte.
Die enge Kooperation zwischen beiden Ländern sei "im gegenseitigen Interesse". "Weil wir es wollen und weil wir gemeinsame Werte teilen." US-Präsident Obama sagte, es sei "wunderbar, wieder hier in Deutschland zu sein". "Es ist mein vierter Besuch als Präsident. Meiner großen Freundin und Partnerin, Bundeskanzlerin Merkel, Bürgermeister Schwarzenberger und den Einwohnern von Krün sowie dem deutschen Volk danke ich sehr herzlich dafür, dass Sie mich heute hier willkommen heißen, und ich danke auch für die ausgezeichnete Gastfreundschaft."
Die Landschaft sei "wunderschön", so der Präsident, der ebenfalls die Beziehungen zwischen beiden Ländern lobte, weiter. "Heute Morgen feiern wir eines der stärksten Bündnisse, das die Welt je gekannt hat. Dabei habe ich eine einfache Botschaft an die Deutschen: Wir sind so dankbar für eure Freundschaft und für eure Führung. Zusammen stehen wir als untrennbare Bündnispartner in Europa und rund um die Welt."
Snowden: Beschränkung der NSA-Befugnisse ist "historischer Sieg"
Edward Snowden hat die Geheimdienstreform der US-Regierung als "historischen Sieg für die Rechte eines jeden Bürgers" gelobt. Es sei "nur das jüngste Resultat eines Wandels im globalen Bewusstsein", schreibt der Whistleblower in einem Beitrag für den "Spiegel" und die "New York Times" zur Einschränkung der Befugnisse der NSA.
Zwar sei das Recht auf Privatsphäre überall auf dem Globus "weiterhin bedroht". Gleichwohl seien zwei Jahre nach Beginn der NSA-Affäre enorme technische und politische Fortschritte zu beobachten, so Snowden. So würden etwa Verschlüsselungsprogramme, "die einst für esoterisch und unnötig gehalten wurden", nun standardmäßig von großen Firmen aktiviert. In Europa und andernorts seien etliche Überwachungsmethoden der Geheimdienste für rechtswidrig erklärt worden.
"Das Machtgleichgewicht beginnt sich zu verschieben", schreibt der 31-jährige Amerikaner, der nach wie vor im russischen Exil lebt. Eine "Post-Terror-Generation" entwickle sich: "Zum ersten Mal seit den Anschlägen des 11. September sehen wir den Umriss einer Politik, die sich abwendet von Gegenschlag und Angst und sich stattdessen Widerstandsfähigkeit und Vernunft zuwendet."
Quelle: dts Nachrichtenagentur