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Gewaltforscher: Terrorakt von London hat neue Dimension von Gewalt

Archivmeldung vom 23.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Flagge von Großbritannien
Flagge von Großbritannien

Der Terrorakt von London hat nach Ansicht von Andreas Zick, Direktor des Bielefelder Instituts für Konflikt- und Gewaltforschung, "eine neue Dimension von Gewalt". "Wir haben es hier mit einer Form der rituellen Bestrafung, einer rituellen Hinrichtung zu tun, die wir aus dem afrikanischen Kulturkreis - etwa bei Stammeskriegen - kennen, aber nicht aus Europa", sagte Zick dem "Tagesspiegel" (Freitagausgabe).

Am Mittwoch töteten zwei Männer, die mit einem Messer und einem Fleischerbeil bewaffnet waren, einen Soldaten auf offener Straße im Londoner Stadtteil Woolwich. Nach der Bluttat ließen sich die mutmaßlichen Attentäter von Passanten filmen.

Zentralrat der Muslime verurteilt Anschlag in London scharf

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, hat den Anschlag in London "in jeder Hinsicht aufs Schärfste" verurteilt. "Ein solcher Mord steht der Religion total entgegen. Solche Leute missachten den Islam, ihre feindliche Tat schadet den Muslimen sehr", sagte Mazyek der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). "Wir müssen jetzt sehr aufpassen, dass nicht wieder eine Generalverdachtsdebatte geführt wird", betonte er. Die Trennschärfe zwischen Religion auf der einen Seite "und solch einer widerwärtigen Straftat" auf der anderen Seite müsse gewahrt bleiben. "Passiert das nicht, gehen wir den Extremisten auf den Leim, die Chaos stiften wollen."

Frühere Wohnung eines Londoner Attentäters durchsucht

Nach dem mutmaßlichen islamistischen Attentat in London ist die frühere Wohnung eines Täters durch eine Anti-Terror-Einheit der Polizei durchsucht worden. Britischen Medienberichten zufolge hatten die Ermittler die Adresse des Hauses in der Grafschaft Lincolnshire vom Vater des Tatverdächtigen erhalten. Nachbarn gaben an, dass die Familie seit ungefähr zehn Jahren in dem Haus lebe. Die Polizei wollte keine weiteren Angaben machen.

Mutmaßliches Attentat in London: Cameron bricht Frankreich-Besuch ab

Nach dem mutmaßlichen islamistischen Attentat in London hat der britische Premierminister David Cameron seinen Besuch in Frankreich abgebrochen. Wie die BBC berichtet, berief Cameron einen Krisenstab ein. Der Regierungschef sprach von starken Hinweisen auf einen Terroranschlag.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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