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SPD-Europapolitiker fordert EU-Hygienestandards für Tourismus

Archivmeldung vom 11.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ismail Ertug (2016), Archivbild
Ismail Ertug (2016), Archivbild

Foto: Wdwdbot
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Vizechef der SPD im Europaparlament, Ismail Ertug, hat sich angesichts der Coronakrise für europaweit einheitliche Hygiene-Standards in der Tourismusbranche ausgesprochen.

"Wenn wir in den Urlaub fliegen oder fahren, wollen wir sicher sein, dass das gebuchte Hotel Maßnahmen zum Schutz vor einer Infektion getroffen hat", sagte Ertug dem "Handelsblatt". "Solche gemeinsamen Schutzstandards sollten durch ein europäisches Tourismus-Zertifikat sichtbar sein."

Eine solche Zertifizierung trage zudem dazu bei, "dass verantwortungsbewusst handelnde Beherbungsstätten nicht durch unseriöse Anbieter aus dem Markt gedrängt werden". Ertug hat seine Überlegungen in einem zwölfseitigen Papier festgehalten, das am Montag im Vorstand der sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament beraten und beschlossen und danach der EU-Kommission vorgelegt werden soll, berichtet die Zeitung. Da nicht absehbar sei, wann ein adäquater Impfstoff gegen Corona erhältlich sein werde, sei es "von größter Bedeutung, die Menschen vor weiteren Infektionen zu schützen", heißt es in dem Papier, über das das "Handelsblatt" berichtet. "Infolgedessen sind neue Maßnahmen erforderlich, um die Tourismusbranche am Laufen zu halten."

Eine dieser neuen Maßnahmen könne die Einführung eines "europäischen Zertifizierungsverfahrens" mit dem Ziel sein, einheitliche und geprüfte Standards festzulegen. Konkret sollen nach der Vorstellung Ertugs nach bestimmten Kriterien EU-Standards festgelegt werden. Gelten sollen diese etwa für Umwelthygiene (Desinfektionsinfrastruktur, Lüftungssysteme, Reinigungsintervalle), persönliche Hygiene (Tragen von Masken und Handschuhen) und Lebensmittelhygiene (verpackte Lebensmittel und Handtücher, Essensausgabe an Buffets nur durch Personal). Außerdem soll es klare Vorgaben etwa zu "sozialer Distanz" (eingeschränkter Empfang der Kunden an der Rezeption, zeitverzögerte Animationsangebote) und Gesundheitsmaßnahmen (Fiebermessung für "Neuankömmlinge") geben. Durchgeführt werden sollen die Zertifizierungsverfahren anhand eines Bewertungsformulars von Behörden oder neutralen Dritten, in Deutschland beispielsweise von den Prüforganisationen TÜV und Dekra. Zertifikate sollen demnach die Tourismusunternehmen erhalten, die die Hygienestandards erfüllen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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