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CDU-Chef Merz fordert EU-weiten "Gasfahrplan"

Archivmeldung vom 04.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Viele Menschen halten die EU mittlerweile für eine zweite EUDSSR und eine Gefahr für sich selbst (Symbolbild)
Viele Menschen halten die EU mittlerweile für eine zweite EUDSSR und eine Gefahr für sich selbst (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

CDU-Chef Friedrich Merz hat davor gewarnt, einen Stopp der Gaslieferungen Russlands herbeizureden. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte er: "Wir sollten solche Szenarien durch öffentliche Äußerungen nicht herbeireden. Wenn Russland sich vertragstreu verhält, werden die Lieferungen nach den Wartungsarbeiten wiederaufgenommen."

Um auf alle möglichen Szenarien vorbereitet zu sein, forderte der CDU-Politiker einen "Gasfahrplan" der EU. "In jedem Fall ist es wichtig, dass nach der Ausrufung der zweiten Alarmstufe durch Bundesminister Habeck nun auch ein konkreter und innerhalb der EU abgestimmter Gasfahrplan folgt. Einen entsprechenden Vorschlag des italienischen Ministerpräsidenten hat der deutsche Bundeskanzler in der letzten Woche aber leider abgelehnt. So wird es wahrscheinlich zu erheblichen Verteilungskonflikten innerhalb der EU kommen - wie 2015 und 2016 bei der Flüchtlingskrise", sagte Merz der NOZ.

Er forderte einen "360-Grad-Blick" bei der künftigen Energieversorgung. "Wir brauchen einen 360-Grad-Blick - bis hin zum Weiterbetrieb der verbliebenen drei Kernkraftwerke, die immerhin zehn Millionen Haushalte in Deutschland zuverlässig mit Strom versorgen", erneuerte Merz seine Forderung, die noch am Netz befindlichen Kernkraftwerke weiter zu nutzen. Dazu zählten aber auch das Wiederhochfahren von sechs Kohlekraftwerken "mit allen bedauerlichen Folgen für den CO2-Ausstoß und der schnellere Ausbau der Erneuerbaren". Im "Osterpaket" der Bundesregierung seien dagegen Wasserkraft und Biomasse vernachlässigt worden. "Und wir warten noch immer auf die beschleunigten Genehmigungsverfahren", kritisierte Merz.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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