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BND hat seit längerem Hinweise auf US-Verdächtige im Fall el-Masri

Archivmeldung vom 08.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Dem Bundesnachrichtendienst (BND) liegen im Zusammenhang mit der Entführung des deutschen Staatsbürgers Khaled el-Masri mindestens seit Dezember 2005 Hinweise auf mögliche verdächtige US-Bürger vor. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf den geheimen Bericht der Bundesregierung für das Parlamentarische Kontrollgremium für die Geheimdienste (PKG).

Danach liegen dem BND zwei vage Hinweise vor, wer der "Sam" genannte Mann sein könnte, der el-Masri während seiner Entführung in perfektem Deutsch verhört haben soll. Es gehe um zwei US-Bürger deutscher Abstammung, die dafür in Frage kämen. Einer davon soll im Jahr 2000 im US-Generalkonsulat in Hamburg gearbeitet haben, den anderen habe ein BND-Dolmetscher im Jahr 2001 im bosnischen Tuzla kennen gelernt. Die Staatsanwaltschaft in München, die im Fall el-Masri ermittelt, wurde laut PKG-Bericht bis Mitte Februar nur über einen dieser beiden Personenhinweise in Kenntnis gesetzt. Nach Informationen des stern geht aus dem geheimen Bericht für das PKG außerdem hervor, dass der 2003 beim US-Militärkommando in Doha in Katar stationierte BND-Beamte von den Amerikanern unter Druck gesetzt wurde, möglichst viele Informationen aus Bagdad zu liefern. Der Verbindungsbeamte, der Berichte von zwei BND-Agenten in Bagdad weiterleitete, habe "unter hohem Druck" gestanden, "die sehr weitgehenden US-Forderungen gegenüber der BND-Zentrale zu vertreten", heißt es in dem Geheimbericht. Die Bundesregierung beharrt dennoch darauf, dass die übermittelten Koordinaten militärischer Ziele für die US-Kriegsführung nicht verwertbar waren.

Quelle: Pressemitteilung stern, G+J

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