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Afghanistans ranghöchster Drogenbekämpfer in Heroinhandel verstrickt

Archivmeldung vom 12.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der in der afghanischen Regierung für den Kampf gegen Drogen zuständige Vize-Innenminister Mohammad Daud ist offenbar selbst in den Drogenhandel verstrickt.

Wie das Hamburger Magazin stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, wurde bei Razzien sichergestelltes Heroin nach Angaben von Zeugen im Auftrag von General Daud systematisch weiterverkauft. Zudem belegt ein Dokument, so der stern, dass Daud einen Kommandeur im Norden Afghanistans handschriftlich angewiesen hat, sichergestellte Drogen "an die Kollegen" zu verteilen.

Deutsche Sicherheitsbehörden wissen laut stern von der Verwicklung des stellvertretenden Innenministers. In diesem Zusammenhang wurde der Plan, General Daud einen deutschen Berater an die Seite zu stellen, im Bundesinnenministerium als "politisch untragbar" abgelehnt. Um Daud zu schützen, sei dessen Name Ende 2004 von "einer streng geheimen Liste mit den Namen der 14 größten Drogenbosse in Afghanistan" gestrichen worden, sagt ein Drogenexperte dem stern. Ebenfalls gestrichen sei der Name von Ahmed Wali Karzai, einem Bruder von Präsident Hamid Karzai. Diese Streichungen geschahen nach stern-Angaben in Abstimmung zwischen Präsident Karzai und der US-Regierung.

Daneben kritisieren in dem stern-Bericht britische und US-Rauschgiftexperten das Verhalten der Bundeswehr in den Opium-Anbaugebieten im Norden Afghanistans. Deutsche Drogenfahnder dürften in Afghanistan auf Anordnung aus Berlin nicht operativ tätig werden, berichtet der stern weiter. Dabei unterstütze die Drogenmafia auch die Eskalation der Gewalt in Afghanistan.

Quelle: Pressemitteilung stern

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