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Schlesische Landsmannschaft will Breslaus Kulturhauptstadt-Programm bereichern

Archivmeldung vom 18.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Verbandssitz Haus Schlesien in Königswinter
Verbandssitz Haus Schlesien in Königswinter

Foto: Tohma
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Landsmannschaft der Schlesier will sich am Programm des Europäischen Kulturhauptstadtjahrs 2016 in Breslau beteiligen. Vor dem am Freitag beginnenden Deutschlandtreffen in Hannover sagte der Vorsitzende der Landsmannschaft, Stephan Rauhut, in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung", er suche auch Kontakte zu ehemaligen Breslauern in Israel. Kritik äußerte Rauhut an der Unterstützung der deutschen Minderheit in Polen aus Deutschland.

Die beim letzten Deutschlandtreffen vor zwei Jahren aufgetretenen Spannungen zwischen der politischen Führung des Patenlandes Niedersachsen und der Landsmannschaft seien beseitigt, machte Rauhut deutlich und erklärte: "Im Vergleich zu 2013 ist das Verhältnis zur Landesregierung heute ausgezeichnet."

Mit der Breslauer Stadtverwaltung und den Organisatoren des Programms bemühe er sich um eine Beteiligung der Landsmannschaft am Europäischen Kulturhauptstadtjahr 2016, sagte Rauhut. Dafür brauche seine Organisation aber finanzielle Hilfe. Wegen der hohen Bedeutung Breslaus für das jüdische Leben in Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg versuche er zudem "in einen intensiveren Kontakt zu ehemaligen Breslauern und Schlesiern in Israel zu treten".

Die deutsche Minderheit in Polen bekommt laut Rauhut Unterstützung aus Deutschland nicht "in dem Maße, in dem sie diesen Anspruch hat". Im Vergleich dazu werde die litauische Minderheit in Polen etwa bei Kindergärten und im schulischen Bereich viel stärker gefördert. "Es gibt da nach meinem Eindruck einen vorauseilenden Gehorsam von deutscher Seite, auch aus Furcht vor einer Stärkung der Nationalisten in Polen", kritisierte der Vorsitzende der Landsmannschaft.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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