Der russische Oppositionspolitiker Wladimir Ryschkow wirft Präsident Putin Zynismus vor
Archivmeldung vom 25.04.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer russische Oppositionspolitiker Wladimir Ryschkow hat Präsident Putin wegen der gewaltsamen Übergriffe der Polizei auf Demonstranten scharf kritisiert. "Die Eruption der Gewalt", sagt Ryschkow in der ZEIT, "zeigt die wachsende Angst des Kreml vor dem anstehenden Machtwechsel."
Hier zeige sich eine neue
Stufe der autoritären Herrschaft Putins und die Verachtung der
russischen Verfassung, die ein Recht auf friedliche Demonstrationen
gewähre. "Putin ist ein Zyniker. Die Macht geht ihm über alles."
Ryschkow, der für die Liberalen in der russischen Duma sitzt, hat allerdings Verständnis für Putins Kritik an Amerikas Raketenabwehrplänen. "Wie die meisten Russen", sagt er, "verstehe ich nicht, warum dieses System in Osteuropa aufgestellt werden muss. Kein Staat des Mittleren Ostens besitzt Raketen, welche die USA erreichen und Amerika gefährlich werden könnten." Er glaube allerdings nicht an eine strategische Allianz zwischen Putin und dem so genannten alten Europa. In diesem Fall "stimmen politische Ansichten eher zufällig überein".
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT