Zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember: Weltweit 40 Millionen Sklaven
Archivmeldung vom 09.12.2020
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Freigeschaltet durch André OttZum Internationalen Tag der Menschenrechte fordert das Kinderhilfswerk terre des hommes von Politik und Wirtschaft ein deutlich stärkeres Engagement gegen Sklaverei. Weltweit werden nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation 40 Millionen Menschen als Sklaven ausgebeutet, darunter zehn Millionen Kinder.
Sie werden verkauft, gegen ihren Willen festgehalten und gehandelt wie Gegenstände. "Das Verbot von Sklaverei ist mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte 1948 als internationale Norm völkerrechtlich verankert. Dass es dennoch im 21. Jahrhundert Sklaven gibt, ist ein Skandal und einer der gravierendsten Verstöße gegen die Menschenrechte", sagte Birte Kötter, Vorstandssprecherin von terre des hommes.
Vor allem Frauen und Mädchen werden ausgebeutet: Sie schuften in privaten Haushalten und Fabriken, werden in die Prostitution gezwungen oder zwangsverheiratet. Mit Sklaverei werden weltweit jedes Jahr mehr als 150 Milliarden Dollar verdient. Auch in Deutschland steckt in vielen Produkten wie Textilien, Smartphones oder Schokolade Sklavenarbeit.
In Folge der Corona-Pandemie sind Millionen Menschen gefährdet: Geldverleiher und Menschenhändler nutzen die Not der Menschen aus. So berichten terre des hommes-Partnerorganisationen aus Indien, dass Kinder die Schulden ihrer Eltern abarbeiten müssen, die oft zu Wucherzinsen einen Kredit aufgenommen haben, um ihre Familien ernähren zu können. Auf den Philippinen ist die Nachfrage nach Mädchen gestiegen, die sich vor der Webcam vor allem für Männer in aller Welt prostituieren.
terre des hommes fordert, dass nationale Regierungen in ihren Corona-Hilfsprogrammen besonders die ärmsten Familien mit direkten Geldzahlungen unterstützen. Auch das längst überfällige, von der Bundesregierung nach wie vor nicht beschlossene Lieferkettengesetz wäre ein wichtiges Instrument, um Sklaverei etwa im internationalen Handel mit Textilien zu unterbinden.
Quelle: terre des hommes Deutschland e.V. (ots)