Nato-Kommandeur: Entscheidung über Status des Kosovo muss bald fallen
Archivmeldung vom 21.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Kommandeur der Nato-geführten Kosovo-Schutztruppe KFOR, der deutsche Generalleutnant Roland Kather, hat eine baldige Entscheidung des Weltsicherheitsrates über den Status der serbischen Provinz angemahnt."Ich habe den Eindruck, dass die Menschen reifer sind, als wir vermutet haben, und sich in Geduld üben", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
"Aber eins ist klar: Die Dynamik muss deutlich
bleiben sowie das Bemühen, in Kürze zu einer profunden Entscheidung
zu kommen. Man kann die Entscheidung nicht auf die lange Bank
schieben und bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag offen lassen. Wir brauchen
sie eher früher als später." Die Entscheidung sei auch deshalb
wichtig, weil das Kosovo sich erst danach richtig entwickeln könne.
"Wir haben eine hohe Arbeitslosigkeit. Die liegt irgendwo zwischen 40
und 85 Prozent. Die Wirtschaft stagniert. Im Moment investiert
niemand. Organisierte Kriminalität ist eines der Schlüsselprobleme
des Kosovo. Die eigentliche Arbeit beginnt erst mit der
Status-Entscheidung." Das Ende des Kosovo-Einsatzes ist Kather
zufolge nicht absehbar. "Wir werden hier mit KFOR bleiben, solange
wir gebraucht werden. Nach einer Status-Entscheidung wird es eine
Übergangszeit von 120 Tagen geben und dann noch einmal sechs Monate,
in denen sich der Auftrag von KFOR nicht verändern wird; dies ist
durch die Nato bereits entschieden. Das heißt, 2007 gibt es keine
Änderung. Bis weit in 2008 hinein auch nicht. Was danach kommt, wird
Lage abhängig sein."
Der Bundestag stimmt heute über die
Verlängerung des Kosovo-Mandats der Bundeswehr ab. Deutschland stellt
mit rund 2200 Soldaten eines der größten Kontingente der
Nato-Schutztruppe.
Quelle: Pressemitteilung Kölner Stadt-Anzeiger