Oppositionspolitiker Tsipras fordert Ende der Steuerfreiheit für die reiche Elite Griechenlands
Archivmeldung vom 14.01.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Steuersystem in Griechenland ist weder effizient noch gerecht, auch nicht mit der am Wochenende im Parlament verabschiedeten Reform, sagt Oppositionsführer Alexis Tsipras im Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Dienstagsausgabe). "Das Gefühl der sozialen Ungerechtigkeit im griechischen Volk wächst, weil die Steuern einseitig die Armen belasten. Die Wohlhabenden setzen aber weiterhin auf Steuerflucht bei Schweizer Banken", so der Vorsitzende des Linksbündnisses SYRIZA.
Tsipras kritisiert, dass Steuerflüchtige, unter denen Medienbosse, Bankiers und Großunternehmer zu finden seien, nicht zur Verantwortung gezogen werden. Sie müssten für die Krise bezahlen. "Gleichzeitig muss dem Mittelstand Luft zum Atmen gegeben werden. Er kann keine weitere Besteuerung mehr tragen."
Angesichts steigender Armut warnte Tsipras Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bei einem Treffen am Montag in Berlin vor einer humanitären Krise. "Ein neuer Schuldenschnitt ist für Griechenland unausweichlich. Deshalb habe ich dem Architekten dieser Strategie zu erklären versucht, dass seine Ideen gescheitert sind. Es wäre zum Vorteil der Griechen, aber auch der Deutschen, diese Strategie zu korrigieren, bevor es zu spät ist."
Quelle: neues deutschland (ots)