Ukraine: Poroschenko droht Rebellen mit Vergeltung
Archivmeldung vom 11.07.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat den Separatisten in der Ostukraine drastische Vergeltung für getötete Soldaten angedroht. Die Rebellen würden mit Hunderten Leben für jedes Leben eines Soldaten zahlen, erklärte Poroschenko am Freitag. "Kein Terrorist wird seiner Verantwortung entgehen", so der ukrainische Präsident.
Zuvor waren bei Kämpfen in der Ostukraine Dutzende Soldaten der ukrainischen Armee getötet worden.
Merkel mahnt Poroschenko zur Zurückhaltung in der Ostukraine
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko zu Zurückhaltung in der Ostukraine aufgefordert. In einem Telefongespräch am Donnerstagabend habe Merkel Poroschenko gemahnt "bei seinem legitimen Vorgehen gegen die Separatisten die Verhältnismäßigkeit zu wahren und die Zivilbevölkerung zu schützen", teilte Regierungssprecher Steffen Seubert am Freitag mit. Beide seien sich darüber einig gewesen, dass Gespräche der Kontaktgruppe aus Vertretern der Ukraine, Russlands und der OSZE mit Vertretern der Separatisten dringend notwendig seien, um einen beidseitigen Waffenstillstand zu erreichen.
Unterdessen beschloss der EU-Ministerrat angesichts der anhaltenden Krise in der Ukraine weitere Sanktionen. Die EU-Regierungen belegten weitere elf Personen, die für Verletzungen der territorialen Integrität, der Souveränität und der Unabhängigkeit der Ukraine verantwortlich seien, mit Einreisesperren; zusätzlich sollen ihre Konten in der EU gesperrt werden, teilte der Ministerrat am Freitag mit. Damit steigt die Zahl der Personen, die im Rahmen des Konflikts in der Ukraine von EU-Sanktionen betroffen sind auf 72.
Ukraine: Mindestens 30 Soldaten durch Raketenbeschuss getötet
In der Ostukraine sind am Freitag offenbar rund 30 Soldaten und Grenzschützer durch Raketenbeschuss der Separatisten getötet worden. Das erklärte ein Sprecher des ukrainischen Innenministeriums. Die Zahl der Toten könnte noch steigen, hieß es weiter.
Die ukrainische Armee hatte am Donnerstag eine Großoffensive in der Ostukraine gestartet, um die von Separatisten besetzten Städte Donezk und Lugansk zurückzuerobern. Unterdessen erklärte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko in einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel seine Bereitschaft, erneut Verhandlungen über eine beidseitige Waffenruhe aufzunehmen. Die Separatisten hätten dieses Angebot jedoch abgelehnt, wie Poroschenko in einem Telefongespräch mit dem US-Vizepräsidenten Joe Biden erklärte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur