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Liberale Vereinigung: Wachsende Target-Salden, wachsenden Sorgen

Archivmeldung vom 09.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Lupo / pixelio.de
Bild: Lupo / pixelio.de

„Es geht wieder los“, bemerkt Steffen Schäfer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Liberalen Vereinigung Bayern, angesichts des im vergangenen Monat geradezu explodierten Target2-Saldos der Bundesbank. „Einen so dramatischen Anstieg des Saldos haben wir nur zu den bisherigen Höhepunkten der Eurokrise gesehen. Der Schluss liegt also nahe, dass die Situation ähnlich kritisch wie in den Jahren 2011 und 2012 ist. Mit jedem Euro, den die Target-Salden wachsen, wächst zwangsläufig auch die Sorge um die langfristige Bonität der Bundesbank.“

Solange der Euro Bestand hat, seien die Target-Salden tatsächlich kein Problem, so Schäfer weiter. Da sich aber die Wirtschaftskrise der Euro-Südschiene nicht lösen lasse, solange jene Länder Teil der Währungsgemeinschaft bleiben, sind die Target-Salden ein dauerhaftes und extremes Risiko in den Büchern der Bundesbank. Zwar wollen die Politiker aller Parteien im Bundestag den Euro um jeden Preis erhalten, damit aber verkennen sie die ökonomischen Realitäten, Schäfer weiter: „Der Euro kann dauerhaft nicht bestehen. Die Ungleichheiten innerhalb des Systems und die wirtschaftlichen Verwerfungen, welche die Einheitswährung erzeugt, sind zu groß. Irgendwann muss das System kollabieren. Geschieht dies unkontrolliert, hat die Bundesbank plötzlich etliche hunderte Milliarden Euro Forderungen gegen ein System, das nicht mehr besteht. Dann muss der deutsche Steuerzahler die Bundesbank mit einer Summe rekapitalisieren, die dem Mehrfachen des deutschen Bundeshalts entspricht.“

Es sei höchste Zeit, sich dieser Realität zu stellen und zu überlegen, wie das Eurosystem auf- oder besser abgelöst werden kann, stellt Schäfer abschließend fest: „Mit jedem Tag, den wir uns nicht entschließen, das Eurosystem abzulösen bzw. zu transformieren, wächst das Risiko, dass die Eurozone unkontrolliert auseinanderbricht. Die Kosten, die hierdurch entstünden, sind nicht abzuschätzen und der Schaden für die Staaten Europas wäre irreparabel.“

Quelle: Liberale Vereinigung e. V.

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