Gegen Russland: Estland rechtfertigt Ausstieg aus Minen-Abkommen
Der estnische Außenminister, Margus Tsahkna, hat die Entscheidung seines Landes gerechtfertigt, aus dem internationalen Abkommen gegen Anti-Personen-Minen auszutreten. "Wenn Russland kommt, dann müssen wir zurückschlagen", sagte Tsahkna der "Welt am Sonntag".
"Wir können nicht mit einer Hand hinter dem Rücken kämpfen. Das erklären
wir auch unseren Partnern und anderen Mitgliedern dieser Konvention",
so Tsahkna weiter. Man sei bereit für Kritik. "Aber wir fordern auch
Verständnis für unsere Situation: Wir müssen Europa schützen."
Die
drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland sowie Polen
hatten erst kürzlich erklärt, aus dem Übereinkommen über das Verbot des
Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von
Anti-Personen-Minen und über deren Vernichtung, besser bekannt als
Ottawa-Abkommen, auszutreten. Die Sprengkraft von Antipersonenminen ist
in der Regel zu gering, um Fahrzeuge zu zerstören. Die Minen sollen
Personen töten oder so stark verletzten, dass Kräfte des Gegners für
ihre Versorgung gebunden werden.
Da die Mine meist von der
betroffenen Person selbst ausgelöst wird, kann sie Soldaten wie
Zivilisten treffen. Daher ist die Waffe weitgehend geächtet. Die
Großmächte Russland und die USA haben das Ottawa-Abkommen nie
unterzeichnet.
Die baltischen Staaten und Polen sehen durch den
Einsatz von Antipersonenminen eine Möglichkeit, sich potenziell gegen
Russland zu verteidigen. "Das ist eine sehr klare Botschaft an Putin,
dass wir bereit sind, unsere Grenzen zu schützen, koste es, was es
wolle", sagte Außenminister Tsahkna.
Quelle: dts Nachrichtenagentur