Zentralrat der Juden schlägt Merz-Reise nach Israel vor
Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, schlägt Alternativen zu einem Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Deutschland vor. "Der oberste Repräsentant des Staates ist der Staatspräsident", sagte Schuster dem "Stern".
Jitzchak Herzog könnte schon bald nach Deutschland kommen. "Auch ein Besuch von Friedrich Merz in Israel wäre ein gutes Signal."
Schuster
äußerte Verständnis für die schwierige rechtliche Situation bei einem
Besuch des israelischen Ministerpräsidenten in Deutschland: "Mir ist
natürlich bewusst, dass diese Entscheidung dennoch für die
Bundesregierung schwierig ist, da sie sich grundsätzlich an die
Entscheidungen gebunden fühlt." Allerdings sei vieles an dem
Gerichtsbeschluss gegen Netanjahu fragwürdig, sagte Schuster.
Gegen
Israels Premierminister Netanjahu liegt ein internationaler Haftbefehl
wegen möglicher Kriegsverbrechen vor. Deutschland müsste ihn deshalb
festnehmen. Friedrich Merz hatte zuletzt aber gesagt: "Ich halte es für
eine ganz abwegige Vorstellung, dass ein israelischer Ministerpräsident
die Bundesrepublik Deutschland nicht besuchen kann." Aus der SPD wurde
Merz dafür kritisiert. Der Internationale Strafgerichtshof erklärte, es
bestehe eine rechtliche Verpflichtung, seine Entscheidungen
durchzusetzen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur