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Ägypten: 683 Mursi-Anhänger zum Tode verurteilt

Archivmeldung vom 28.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge von Ägypten
Flagge von Ägypten

Ein Gericht in der ägyptischen Hauptstadt Kairo hat am Montag 683 Anhänger des früheren Präsidenten Mohammed Mursi zum Tode verurteilt. Laut örtlichen Medienberichten befindet sich unter den zum Tode Verurteilten auch der Anführer der Muslimbruderschaft, Mohammed Badie.

Die Verurteilten standen im Zusammenhang mit einem Angriff auf eine Polizeistation im vergangenen Jahr vor Gericht. Von den 529 Todesurteilen, die im März in einem anderen Massenprozess verhängt wurden, seien laut den Berichten 492 aufgehoben und zum größten Teil in lebenslange Haftstrafen umgewandelt worden.

Mursi war Anfang Juli des vergangenen Jahres vom ägyptischen Militär gestürzt worden, nachdem er Ende 2011 als Sieger aus Wahlen hervorgegangen war.

Steinmeier fordert Aufhebung der Todesurteile

Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat die Aufhebung der Todesurteile gegen über 600 Mitglieder der Muslimbruderschaft in Ägypten gefordert. "Die heute hundertfach verhängten Todesurteile sprechen allem Hohn, was wir unter rechtsstaatlichen Prinzipien verstehen", so Steinmeier am Montag. "Die ägyptischen Behörden riskieren damit eine weitere Destabilisierung des Landes und eine Zementierung der politischen und gesellschaftlichen Spaltung im Vorfeld der für Mai geplanten Präsidentenwahlen." Daher werde man dem ägyptischen Botschafter bei einem Gespräch im Auswärtigen Amt "die klare Erwartung der Bundesregierung übermitteln, dass die Urteile aufgehoben und den Verurteilten ein fairer Prozess ermöglicht wird."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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