Libyscher Premier fordert Unterstützung des Westens
Archivmeldung vom 20.08.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittLibyens Premierminister Fayez Sarraj hat die mangelnde Unterstützung des Westens für sein Land kritisiert. "Kurz nach der Revolution hat der Westen Libyen im Stich gelassen. Das Land stand mit seinen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Problemen allein da", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Spiegel".
Sarraj wurde im März dieses Jahres zum Premier der neuen Einheitsregierung ernannt; von den politischen Kräften im Osten des Landes wird seine Regierung bis heute nicht anerkannt.
Der 56-Jährige kündigte ebenfalls an, den Kampf gegen Schleppernetzwerke in seinem Land mit Deutschland, Italien und der EU gemeinsam führen zu wollen, "damit wir die Flüchtlinge retten und die Schmuggler besiegen können". Auch hier erwarte er mehr Engagement von Europa, die Europäer sollten Druck auf die umliegenden Länder im Süden ausüben: "Auf Tschad, Niger, Mali. Damit die Grenzkontrollen funktionieren und ernst genommen werden. Die Grenzsoldaten auf beiden Seiten benötigen Training. Und was die Operation `Sophia` im Mittelmeer betrifft: Wir hoffen, dass die Europäer unsere Marine modernisieren und unterstützen, damit sie ihre Rolle spielen kann. Sie ist sehr schwach."
Das Parlament in Tobruk im Osten Libyens forderte der Premier auf, endlich die entscheidende Sitzung stattfinden zu lassen und seine Regierung anzuerkennen, um die derzeitige Blockadesituation zu überwinden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur