Allianz beteiligt sich am Hilfsprogramm für Griechenland mit 300 Millionen Euro
Archivmeldung vom 04.07.2011
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Münchner Versicherungskonzern Allianz beteiligt sich bis 2014 mit rund 300 Millionen Euro am aktuellen Hilfsprogramm für Griechenland. Damit sich das Land aber in Zukunft wieder Geld am Kapitalmarkt besorgen könne, bräuchten "die Gläubiger ein gewisses Sicherheitsnetz", sagte Allianz-Chef Michael Diekmann in einem "Spiegel"-Gespräch. Sonst würde momentan kein privater institutioneller Anleger Geld in Griechenland investieren. Nach den Vorstellungen von Diekmann soll ein Teil des Geldes aus dem Euro-Rettungsmechanismus für die Schaffung eines Anleiheversicherers verwendet werden.
Der könne dann die Anleihen bis zu einem Nennwert von beispielsweise 90 Prozent absichern. Der maximal mögliche Verlust für die Investoren läge dann bei zehn Prozent. Die Allianz selbst hat innerhalb eines Jahres die griechischen Staatsanleihen in ihrem Besitz von 3,3 auf 1,3 Milliarden Euro reduziert.
Der Versicherer habe sich "hundertprozentig" an die damaligen Absprachen mit der Bundesregierung gehalten, keine Griechenland- Anleihen zu verkaufen. Es sei damals darum gegangen, "die Anleihen nicht in einen fallenden Markt zu verkaufen", sagt Diekmann. Zudem habe die Absprache nicht das gesamte Portfolio betroffen, und die Allianz habe "nur unter dem Vorbehalt zugestimmt, dass das nur geht, wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist".
Die Europäer haben nach Diekmanns Ansicht keine Alternative zu einem neuen Hilfsprogramm. "Sich auf einen Plan B einzulassen, bedeutet, sich eine Kapuze aufzusetzen und mit 200 Stundenkilometern auf der Autobahn zu fahren", warnt Diekmann. Eine Insolvenz Griechenlands hätte noch größere Auswirkungen als die Pleite der US-Bank Lehman.
Quelle: dts Nachrichtenagentur