Deutsche Konzerne bekennen sich in USA zu Diversität und Klimaschutz
Trotz der Kehrtwende mehrerer US-Konzerne in Sachen Klimaschutz, Diversität und Inklusion wollen deutsche Unternehmen in den USA an ihren Prinzipien festhalten. Das teilten mehrere Dax-Unternehmen auf Anfrage der "Welt am Sonntag" mit.
Die Deutsche Telekom sieht beispielsweise Klimaschutz und das Heben des
Potenzials der besten Fachkräfte als Entscheidungen an, die dem Wohl des
Unternehmens dienten. "Die Telekom handelt langfristig, solide und
nachhaltig. Wir richten unser Geschäft so aus, dass Umwelt, Klima und
sozialer Zusammenhalt geschützt werden", sagte Melanie Kubin-Hardewig,
Leiterin des Bereichs Corporate Responsibility. Der Konzern
erwirtschaftet rund 65 Prozent seines Umsatzes in den USA.
Der
Autokonzern BMW, der rund 16 Prozent seines Geschäfts in den USA macht,
bekennt sich ebenfalls zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens
sowie zu Chancengleichheit und Inklusion. "Diese Prämissen gelten
unternehmensweit und weltweit über alle Standorte hinweg", so eine
Sprecherin. In den USA gebe es derzeit "keinen Anlass", diese
Aktivitäten "abzubrechen oder zu verändern".
Auch die
Pharmakonzerne Merck und Bayer wollen trotz des politischen
Stimmungsumschwungs in den USA den Kurs halten. "Aus unserer Sicht
schließen sich Wachstum und eine grüne Transformation nicht aus", teilte
Merck mit. "Bayer plant weder bei seinen DEI-Initiativen noch bei den
ESG-Zielen Veränderungen vorzunehmen", sagte Matthias Berninger, Leiter
des Bereichs Nachhaltigkeit bei Bayer. Ebenso wollen Allianz, Deutsche
Bank und Siemens an ihren bestehenden Nachhaltigkeitsprogrammen sowie an
ihren Grundsätzen für mehr Vielfalt und Chancengleichheit festhalten.
Im
Vorfeld der Amtsübernahme von US-Präsident Trump hatten sich
US-Konzerne wie Facebook, Harley-Davidson und Ford von sogenannten
DEI-Initiativen distanziert, also von Programmen für Vielfalt,
Gerechtigkeit und Inklusion. Trump gilt als Gegner solcher Grundsätze
und droht Unternehmen, die daran festhalten, mit harschen Konsequenzen.
Zuvor waren einige der größten US-Banken und Vermögensverwalter aus
Klimaschutzbündnissen ausgestiegen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur