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Nach hartem Eingriff der Regierungen: Viele Unternehmen in Italien und Spanien gefährdet

Archivmeldung vom 05.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die undemokratische Europäische Union (EU) verursacht durch ihre lobbygesteuerte Politik immer größere Schäden (Symbolbild)
Die undemokratische Europäische Union (EU) verursacht durch ihre lobbygesteuerte Politik immer größere Schäden (Symbolbild)

Bild: qpress.de / Eigenes Werk

Spanien und Italien sind früh und hart von der Corona-Pandemie getroffen worden. Die Folgen für die Volkwirtschaft waren gravierend. "Der Weg zur wirtschaftlichen Erholung in Spanien und Italien wird trotz Steuerstundungen und Liquiditätsgarantien lang und beschwerlich", sagt Marcos Carias.

Der Volkswirt für Südeuropa beim Kreditversicherer Coface prognostiziert für Spanien einen Einbruch der Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 um 12,8 Prozent und für Italien um 13,6 Prozent. Die Unternehmensinsolvenzen werden in Spanien bis 2021 voraussichtlich um 22 Prozent und in Italien um 37 Prozent gegenüber 2019 zunehmen.

Für 2021 erwartet Coface, dass das BIP Spaniens und Italiens um 10,2 Prozent bzw. 8,9 Prozent steigen wird, so dass die Volkswirtschaften dann noch 3,9 Prozent bzw. 5,9 Prozent unter dem Niveau von 2019 bleiben werden.

Die aktuelle Finanzlage der Unternehmen in Spanien und Italien ist gesünder als am Vorabend der globalen Finanzkrise von 2009. Seitdem ist es den spanischen Unternehmen gelungen, ihre Schulden um 20 Prozentpunkte deutlich zu reduzieren und im dritten Quartal 2019 auf eine Quote von 37 Prozent ihres Vermögens zu drücken. Auch italienische Unternehmen haben ihre finanzielle Situation seit dem 59-Prozent-Höchststand im 4. Quartal 2011 verbessert, wenn auch in geringerem Maße. Mit einer Verschuldungsquote von 50 Prozent sind die Unternehmen in Italien nun die am höchsten verschuldeten unter den großen europäischen Volkswirtschaften.

Coface geht davon aus, dass die Anfälligkeit der Unternehmen je nach Sektor und Größe unterschiedlich sein wird, nicht nur in Bezug auf die Intensität der Schocks, sondern auch angesichts der Fragilität ihrer Bilanzen. Die großen Automobilhersteller könnten aufgrund ihrer Gewohnheit, wenig Liquidität zu halten, in noch größere Schwierigkeiten geraten: Ende 2018 betrugen die Barreserven in Prozent des Umsatzes nur 2,7 Prozent in Italien und 0,5 Prozent in Spanien. Auch der Einzelhandel und das Baugewerbe beider Länder sind, wie auch die kleinen Textilhersteller Italiens, aufgrund ihrer hohen Verschuldung und der voraussichtlich niedrigen Zinsdeckungsrate besonders anfällig.

Quelle: Coface Deutschland (ots)


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