Andrej Nikolaidis, Schriftsteller aus Montenegro: Lieber eine westliche Kolonie als eine russische
Archivmeldung vom 26.03.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Projekt der Europäischen Union sei "unter anderem auch ein imperiales", erklärt der monenegrinische Schriftsteller Andrej Nikolaidis in einem Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe).
"Die Länder an der Peripherie sollen gehorsam sein - und Montenegro ist gehorsam. Dennoch ist das besser, als einen Krieg gegen den Westen zu führen, wie in den Zeiten Milosevics." Nikolaidis verweist auf eine Debatte im US-Senat, aus der hervorging, dass Montenegro so bald wie möglich dem Nordatlantikpakt beitreten solle. Es sei zwar ein kleines Land, aber "der letzte Teil der europäischen Mittelmeerküste, der noch nicht zur NATO gehört". Würde die Opposition siegen, "fiele das Land unter den stahlharten Einfluss Russlands zurück und könnte noch lange kein unabhängiger Staat werden", meint der Schriftsteller. "Wenn wir schon eine Kolonie sein müssen, dann lieber eine westliche als eine russische." Erst die Fertigstellung der euroatlantischen Integrationen könne Raum für einen Regierungswechsel und eine funktionierende Demokratie schaffen.
Quelle: neues deutschland (ots)