Experte sieht in Frankreich "tickende Zeitbombe" für Deutschland und Euro-Zone
Archivmeldung vom 16.04.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtWährend das Vertrauen der Finanzmärkte gegenüber den Euro-Sorgenkindern Italien und Spanien wieder sinkt, warnen Experten vor Frankreich als größerer Gefahr für die Euro-Zone. Der wichtigste außenpolitische Berater des früheren Kanzlers Helmut Kohl, Joachim Bitterlich, sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus" in Frankreich ticke eine Zeitbombe.
"Spanien kämpft sich voran, Italien ist auf gutem Weg, aber das Sorgenkind ist in Wahrheit Frankreich." Noch drastischer formulierte es der einflussreiche französische Wirtschaftspublizist Nicolas Baverez: "Die Präsidentschaftswahlen am 22. April und 6. Mai sind die letzte Chance, Frankreich auf Basis einer demokratischen Entscheidung zu modernisieren." Ansonsten machten die Finanzmärkte spätestens im Sommer das Gesetz. "Die Zinsen für französische Anleihen werden dann so ansteigen, wie wir es von Italien kannten."
Es drohe der "Crash gegen die Schuldenwand", egal ob Präsident Nicolas Sarkozy oder der favorisierte sozialistische Herausforderer Francois Hollande dann an der Spitze des Staates stehe. Für die SPD scheint die Wahl schon entschieden: "Es wäre gut, wenn sich alle in Deutschland daran gewöhnen, dass Francois Hollande der nächste Präsident wird", sagte SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier zu "Focus".
Quelle: dts Nachrichtenagentur