Zeitung: Mindestens 15 Islamisten aus Deutschland in Syrien getötet
Archivmeldung vom 19.02.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm syrischen Bürgerkrieg sind bisher mindestens 15 deutsche oder aus Deutschland stammende Islamisten getötet worden. Sie haben dort als Rebellen gegen das Assad-Regime gekämpft. Sieben der Toten stammen aus Nordrhein-Westfalen. Das geht aus Zahlen der Bundesregierung und des NRW-Verfassungsschutzes hervor, die der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe) vorliegen.
Wichtige Spuren der anhaltenden Ausreisebewegung, der sich nach offiziellen Angaben 270 deutsche Islamisten angeschlossen haben, führen danach nach Nordrhein-Westfalen. Von hier kommen nach einer Analyse des NRW-Verfassungsschutzchefs Burkhard Freier 110 der Ausgereisten. "Viele beteiligen sich an Kampfhandlungen", sagte Freier der Zeitung. Eine größere Gruppe hat ihre Basis in der niederrheinischen Stadt Dinslaken. "Polizei und Verfassungsschutz auf Bundes- und Landesebene haben Bewertung und Vorgehen gegen die salafistische Szene in Dinslaken seit längerem abgestimmt. Zu Personen und Aktivitäten ist ein Informationsaustausch erfolgt", sagte Freier.
Nur wenige der Ausgereisten seien bisher zurückgekehrt, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Bundestagsanfrage der Linken. Es gehe um "ein Dutzend Rückkehrer mit Kampferfahrung". Gegen sechs von ihnen ermittelt der Generalbundesanwalt. Rückkehrer können zur weiteren Radikalisierung beitragen oder einen Anschlagsauftrag mitbringen, sagen Verfassungsschützer. Fahnder versuchen deshalb, Islamisten schon an der Ausreise nach Syrien zu hindern. Das gelingt wohl selten. Die Anzahl der verhinderten Ausreisen bewege sich "im niedrigen zweistelligen Bereich", räumt die Bundesregierung ein.
In einigen dieser Fälle sind laut Bundesregierung bei der gestoppten Ausreise für den Kampf taugliche Gegenstände gefunden worden: ABC-Schutzmasken, Tarnnetze, Einhandmesser, Handfesseln oder Schulterholster.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)