Trump kritisiert Washington: Engagement in Ukraine muss zurückgefahren werden
Archivmeldung vom 22.03.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt, dass der amerikanische Milliardär und republikanische Präsidentschaftsbewerber Washington dafür kritisiert hat, dass es die führende Rolle bei der Regelung der Ukraine-Krise auf sich genommen hat.
Weiter heißt es auf der Webseite: "„Warum zieht Deutschland nicht die Nato zur Regelung in der Ukraine heran? Warum treten wir immer in der Rolle jener auf, die einen gewissen ‚dritten Weltkrieg‘ gegen Russland führen?“, so der Milliardär.
„Die Situation in der Ukraine wirkt sich auf uns nicht so stark aus wie auf andere Nato-Mitgliedsländer, aber zugleich verrichten gerade wir die ganze Arbeit, sie aber tun gar nichts“, äußerte Trump gegenüber der „The Washington Post“.
„Warum zieht Deutschland nicht die Nato zur Regelung in der Ukraine heran? Warum treten wir stets in der Rolle jener auf, die einen gewissen ‚dritten Weltkrieg‘ gegen Russland führen“, fragte er.
Anfang März war der Befehlshaber der Vereinigten Nato-Streitkräfte in Europa, der US-General Philip Breedlove, dafür eingetreten, der Ukraine alle Arten von amerikanischer Militärhilfe zu gewähren, einschließlich von so genannten letalen Waffen.
„Die diesbezügliche Entscheidung wird gestützt auf die Prüfung des Bedarfs der Ukraine und im Einklang mit ihrer Anfrage getroffen“, so der hohe Militär. „Ich habe meine Empfehlungen hinsichtlich nichtletaler und ebenso letaler Waffen unterbreitet.“
Im vergangenen Jahr haben die USA drei Bataillone der ukrainischen Nationalgarde geschult. Die auf dem Übungsgelände Jaworowo eingesetzten US-Militärs gehören zur 173. Fallschirmjägerbrigade der US-Landstreitkräfte, die in Vicenza (Italien) stationiert ist. Laut dem Pentagon befinden sich dort 305 amerikanische Instrukteure.
Zugleich ging Breedlove, der auch das US-Militärkontingent in Europa befehligt, aber nicht darauf ein, auf welche Weise und in welchem Umfang die von den USA im Finanzjahr 2016 zur militärischen Unterstützung der Ukraine bewilligten 300 Millionen Dollar ausgegeben wurden.
Trumps Außenpolitik: Nato zu teuer, Uno undemokratisch und Ukraine nix für USA
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich für ein geringeres US-Engagement in der Nato, besonders in der Ukraine-Krise ausgesprochen. Laut dem Kandidaten kümmern sich die Nato-Bündnispartner zu wenig um Kiews Probleme und die ganze harte Arbeit macht Washington.
„Die Ukraine ist ein Land, das uns viel weniger angeht als es andere Nato-Länder betrifft, und trotzdem machen wir die ganze schwere Arbeit“, teilte er am Montag gegenüber der Washington Post mit.
„Sie (die Nato-Bündnispartner – Anm. d. Red.) machen nichts. Und ich sage:,Warum kümmert sich Deutschland mit der Nato nicht um die Ukraine? Warum kümmern sich nicht andere Länder darum, die in unmittelbarer Nachbarschaft der Ukraine liegen?“, so der Präsidentschaftskandidat.
„Warum sind immer wir diejenigen, die führen und möglicherweise einen dritten Weltkrieg mit Russland riskieren?'“, betonte er.
Laut Trump sollte das US-Engagement in der Nato auch aus ganz pragmatischen Gründen verringert werden: „Wir können uns das sicherlich bald nicht mehr leisten. Die Nato kostet uns ein Vermögen, und ja, wir beschützen Europa mit der Nato, aber wir geben viel Geld aus.“
Trump übte außerdem Kritik an der Uno: Die Organisation sei „kein Freund der Demokratie, der Freiheit, der Vereinigten Staaten oder von Israel".
Die USA stellten im vergangenen Jahr 72 Prozent der gesamten Nato-Verteidigungsausgaben.
Die US-Ausgaben für militärische Eindämmungsmaßnahmen gegen Russland sollen sich im kommenden Finanzjahr mit 3,4 Milliarden Dollar mehr als vervierfachen.
In der Ukraine-Krise hat die Nato neue Militärstützpunkte gebaut und ihre Truppen in Osteuropa verstärkt. Im Mai 2014 berichtete Generalsekretär Jens Stoltenberg beim Treffen mit US-Präsident Barack Obama, die Nato sei jetzt stark wie noch nie seit dem Kalten Krieg. Im Herbst hielt die Nato mit „Trident Juncture" die größte Militärübung seit dem Kalten Krieg ab — nach eigenen Angaben um Russland zu warnen. Russland spricht von einer „beispiellosen Erhöhung der Aktivitäten der Nato vor seinen Grenzen“."
Quelle: Sputnik (Deutschland)