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Juncker beklagt Unwissen über Europa

Archivmeldung vom 04.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die undemokratische Europäische Union (EU) verursacht durch ihre lobbygesteuerte Politik immer größere Schäden (Symbolbild)
Die undemokratische Europäische Union (EU) verursacht durch ihre lobbygesteuerte Politik immer größere Schäden (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der ehemalige EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker zeigt sich besorgt angesichts eines zunehmenden Desinteresses der Bevölkerung an Europa-Politik. "Bei Bürgerdialogen kam schon viel Unvernünftiges auf den Tisch. Damit muss ich mich dann herumärgern", sagte Juncker dem Nachrichtenportal T-Online.

Auf Malta habe man ihn einmal gefragt, ob er einen Großelterntag einführe könne. Die Schulsysteme brächten den jungen Menschen nicht bei, dass es neben dem Nationalstaat auch noch eine Europäische Union gebe, die wichtige Aufgaben habe, so Juncker.

Dies sei kein neues Phänomen. Auch zu seinen Schulzeiten habe "der Geschichtsunterricht bei den Etruskern aufgehört". Juncker plädiert deshalb für ein "Intensivfach Europa - für Wissensvermehrung über die unterschiedlichen Biografien der Mitgliedsstaaten". Denn: "Wenn wir ehrlich sind, müssen wir doch zugeben, dass wir über die anderen Europäer nicht viel wissen." Dieses Unwissen führe auch zu einem Wiedererstarken des Nationalismus: "Ich mache mir Sorgen, dass dem Nationalem eine Bedeutung zukommt, die es in den 60er- und 70er-Jahren eigentlich verloren hatte." Als Beispiel nannte er die aktuelle Coronakrise. "Jedes Land und jede Regierung hat sich auf den nationalen Bezugsrahmen verlassen. Wie schnell kamen bitte die Grenzschließungen? Und wie unnütz waren sie? Die Pandemie hat keinen Pass."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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