Grünen-Politiker Ostendorff verurteilt Lebensmittelvernichtung in Russland
Archivmeldung vom 06.08.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittLübeck. Der Grünen-Agrarpolitiker Friedrich Ostendorff hat die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angewiesene Vernichtung von Lebensmitteln aus westlichen Ländern scharf verurteilt. Ostendorff nannte eine solche Maßnahmen "zutiefst unmoralisch".
Den Lübecker Nachrichten (Freitag) sagte er: "Gute Lebensmittel verbrennt man nicht. Eine solche schwachsinnige Aktion auf Weisung des russischen Präsidenten kann ich nur auf das Schärfste zurückweisen." Statt diese Lebensmittel zu vernichten, sollten sie an bedürftige Menschen in Russland ausgegeben werden, verlangte der Grünen-Politiker.
Putin hatte die Vernichtung von Hunderten Tonnen vom russischen Zoll im Zuge des Embargos beschlagnahmter Lebensmittel aus dem Westen, vor allem aus EU-Staaten, angeordnet.
Embargo-Verstoß: In Russland sollen 20 Tonnen lettischer Käse vernichtet werden
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt zur Lebensmittelvernichtung in Russland: "Die Lebensmittel wurden nach Russland über Kasachstan unter Umgehung der geltenden Restriktionen eingeführt und werden, wie die Agrar-Aufsichtsbehörde Rosselchosnadsor mitteilt, auf einer Mülldeponie in Orenburg vernichtet.
Am Donnerstag wurden anderthalb Tonnen Tomaten ohne Pflanzenschutzzeugnis aufgehalten. Bei der Inspektion konnten die Fachleute keine Markierung an der Verpackung finden, es waren jedoch Stellen sichtbar, wo die Etiketten einmal waren und abgerissen wurden.
Diese Lebensmittel hätten beschlagnahmt und vernichtet werden sollen. Als jedoch der Lasterfahrer davon erfuhr, brachte er den Lkw nach Weißrussland.
Auch in Südrussland wurden Lebensmittel vernichtet. Wie am Donnerstag Swetlana Saporoschtschenko von der regionalen Abteilung von Rosselchosnadsor mitteilte, wurden im Gebiet Belgorod an der Grenze zur Ukraine neun Tonnen Käse vernichtet.
Laut Saporoschtschenko wurden die neun Tonnen Käse Ende Juli ohne Zeugnisse im Grenzgebiet des Gebiets Belgorod aufgehalten und könnten theoretisch in einem der Länder hergestellt worden sein, gegen die das russische Lebensmittel-Embargo gilt.
Bislang gebe es keine Pläne zur Vernichtung sonstiger in Russland verbotener Lebensmittel, so die Mitarbeiterin der lokalen Aufsichtsbehörde. „Wenn welche beschlagnahmt werden, vernichten wir sie eben.“"
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Quelle: Lübecker Nachrichten (ots) / Sputnik (Deutschland)