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Afghanistans Ex-Präsident Karzai fordert Ende von experimentellen Waffensystemen in Afghanistan

Archivmeldung vom 06.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hamid Karzai Bild: de.wikipedia.org
Hamid Karzai Bild: de.wikipedia.org

Afghanistans früherer Präsident Hamid Karzai hat gegen die Abschiebung afghanischer Einwanderer aus Deutschland plädiert. "Fehlende Sicherheit, Hoffnungslosigkeit, deshalb ist unsere Jugend weggerannt nach Europa - schickt sie nicht zurück in die Gefahr", sagte Karzai dem Magazin "Stern". Gegenwärtig herrschten in Afghanistan Unsicherheit und Gewalt, "die Sicherheitslage ist schlimm".

Karzai warb stattdessen für ein weiteres Engagement der Bundesrepublik in seinem Land. "Arbeitet mit Afghanistan daran, dass es ein friedliches, stabiles Land wird. Dann regelt sich nicht nur die Flüchtlingsfrage." Das Vorgehen der Amerikaner während seiner Regierungszeit bis 2014 und die Afghanistan-Strategie von US-Präsident Donald Trump kritisierte Karzai. "Staatlichen Wiederaufbau stoppen und töten, töten, töten, löscht Extremismus nicht aus", sagte Karzai dem Magazin. "Es verletzt unsere Souveränität und bringt nur Zerstörung."

Den Abwurf einer neun Tonnen schweren Bombe auf Stellungen angeblicher Terroristen im April verurteilte der Ex-Präsident scharf. "Wir akzeptieren niemals, dass ein Bündnispartner unser Territorium für Experimente mit neuen Bomben benutzt." Angesichts der Krise in seinem Land sei ein neues Grundsatzabkommen zwischen den USA und Afghanistan nötig, dem die afghanische Bevölkerung zustimmen solle. "Wir brauchen einen neuen Vertrag mit den Amerikanern, abgestimmt mit den Mächten in der Region. Dann soll die traditionelle Loja Dschirga darüber entscheiden." Karzai plädierte für Verhandlungen mit den Taliban, die weite Teile des Landes kontrollieren. "Es gibt keine Alternative zum Frieden mit ihnen. Sie sind Afghanen, wir müssen mit ihnen klarkommen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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