Aserbaidschan macht bei der Entwicklung der Lehrerausbildung einen großen Sprung
Archivmeldung vom 18.11.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFührende Pädagogen aus der ganzen Welt haben sich am Mittwoch in Baku, Aserbaidschan versammelt, um das erste Lehrerausbildungszentrum des Landes zu eröffnen, das einheimischen Lehrern eine Ausbildung in modernen Erziehungsmethoden bietet.
Das von der European Azerbaijan Society gegründete Zentrum bietet Lehrern eine fortlaufende berufliche Weiterbildung an, die auf den neuesten Ergebnissen der Forschung basiert, bei der untersucht wurde, wie Kinder lernen. Dadurch wird das Bildungswesen im gesamten post-sowjetischen Raum unterstützt.
"Das Zentrum ist in diesem Land das erste seiner Art," sagt Tale Heydarov, Vorsitzender der European Azerbaijan Society. "Wir verfolgen einen innovativen neuen Ansatz, um die Kompetenzen unserer Lehrer anhand von international bewährten Methoden zu entwickeln und dadurch die bestmögliche Bildung nach Aserbaidschan zu bringen."
Bill Martin, ein führender US-amerikanischer Pädagoge und Mitautor eines neuen Buches mit dem Titel "Schools that Deliver", betonte die Bedeutung gut ausgebildeter Lehrer für die Entwicklung von Nationen.
"Aserbaidschan versteht etwas, was viele Länder nicht verstehen: Lehrer sind die wertvollste Ressource für die Zukunft dieses Landes," sagte er und fügte hinzu, dass das Lehrerausbildungszentrum "ein Symbol dafür ist, wie ernst Aserbaidschan die Rolle der Lehrer hinsichtlich der Zukunft des Landes nimmt."
Das Zentrum wird jedes Jahr ungefähr 3.000 Pädagogen ausbilden und hat gemeinsam mit dem ECIS (European Council of International Schools) das "International Teachers Certificate"-Programm in Aserbaidschan implementiert.
Bei der Lehrer-Community hat das Zentrum einen Sturm der Begeisterung ausgelöst. Lehrer aller Alterstufen und mit unterschiedlichen Erfahrungen lernen, wie sie Kindern das Lernen erfolgreich nahebringen und dabei neue Informationen einbringen. Auch die technologische Revolution hat sich auf die Bildungslandschaft rund um die Welt ausgewirkt.
Graeme Pollock, ein Neuseeländer, der das aserbaidschanische Lehrerausbildungszentrum leitet, wies auf die Herausforderungen der ehemaligen Sowjetrepublik hin, als das Land sich und sein Bildungssystem im Laufe des letzten Vierteljahrhunderts wieder aufgebaut hat.
"Die heutige Lehrerschaft wuchs in der sowjetischen Ära auf und daher herrschen bei vielen Lehrern noch Überbleibsel der sowjetischen Erziehungsmethoden vor," sagte er. "Deshalb ist es ein sehr komplexer Vorgang, Veränderungen im aserbaidschanischen Bildungswesen zu bewirken, und dieses Zentrum wird dieser Entwicklung große Sprünge ermöglichen."
Quelle: Azerbaijan Teachers Development Centre (ots)