Die portugiesische Präsidentschaft wird aufgefordert, sich gegen Russland zu behaupten
Archivmeldung vom 04.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRussische Menschenrechtler, die am finnisch-russischen Bürgerforum 2007 teilnehmen, forderten heute in Helsinki den portugiesischen Präsidenten Aníbal Cavaco Silva auf, seinen Verpflichtungen gemäss der portugiesischen und europäischen Gesetze nachzukommen und die allgemeinen Werte der Demokratie und Menschenrechte, die er sich zu verteidigen verpflichtet hat, hochzuhalten.
Ludmilla Alexeeva, Vorsitzende der Moskau-Helsinki-Gruppe und
Delegierte der Konferenz, betonte, dass "die Führer Europas uns jetzt
nicht unserem Schicksal überlassen dürfen, um sich beim neuen
europäischen Gas-Zaren anzubiedern."
Mehrere an der Konferenz teilnehmende Delegierte nahmen Alexeevas
Position auf und reagierten heftig auf die kürzliche Aussage von
Manuel Curto, dem portugiesischen Botschafter in Russland, der
Reportern gegenüber äusserte, dass Portugal, das derzeit die
rotierende Präsidentschaft der EU übernimmt, "... Russland keine
Lektion zu erteilen hat."
Alexander Nikitin, Direktor der Bellona-Stiftung in St. Petersburg
und Grigory Pasko, Journalist, beide ehemalige von den russischen
Behörden inhaftierte politische Gefangene, verteidigten die deutsche
EU-Präsidentschaft von Januar bis Juni 2007.
"Wir haben die direkte und unverblümte Art und Weise, wie die
deutsche EU-Präsidentschaft die rasch zunehmende Repression und das
autoritäre Regierungssystem in Russland während ihres Mandats anging,
sehr unterstützt und werden dies auch weiterhin tun. Wir können nur
hoffen, dass die Portugiesen sich genauso offen und unduldsam gegen
Verhaltensweisen stellen werden, die ganz klar die Grundwerte der
Demokratie und der Menschenrechte verletzen", bemerkte Pasko.
Robert Amsterdam, internationaler Verteidiger von Mikhail Khodorkovsky, sagte dazu: "Die portugiesische Präsidentschaft kann nicht erfolgreich sein, wenn sie bei Themen wie dem Kosovo und der zentralen Rolle der Menschenrechte für die künftige Partnerschaft zwischen der EU und Russland, die in ihr Mandat fallen, Zweckdienlichkeit über Prinzipien stellt."
Quelle: Pressemitteilung Amsterdam & Perof