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Willy Wimmer: Merkel beurteilt die Welt anders als Deutsche

Archivmeldung vom 29.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Angela Merkel 2016
Angela Merkel 2016

Foto: FlickreviewR
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Angela Merkels öffentliche Distanzierung von den USA und ihr Appell an die Europäer, ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen, zeugt laut CDU-Urgestein Willy Wimmer davon, dass die Kanzlerin die Welt anders als ihre Mitbürger beurteile und Donald Trumps Wahlsieg nicht akzeptiere.

Mit ihrem nachlässigen Kommentar zu den europäisch-amerikanischen Beziehungen erwecke Merkel den Eindruck, dass sie mit dem US-Wahlergebnis nicht einverstanden sei, sagte Wimmer, Staatssekretär des Bundesministers der Verteidigung a.D., im Gespräch mit Sputnik.

Auch wenn diese Worte in einem bayerischen Bierzelt gefallen seien, müssten sie ernstgenommen werden. Denn „es gehört sich nicht in den Beziehungen zwischen Staaten, in dieser Art und Weise übereinander zu reden, wie Frau Merkel das gemacht hat“, so Wimmer. „Das ist ein politisches Manko, das wir mit Sicherheit teuer bezahlen müssen“.

Wimmer verwies darauf, dass Merkel, die mit dem früheren US-Präsidenten Barack Obama immer „verschwörerisch tätig“ gewesen sei, mit dem neuen amerikanischen Staatschef Trump „fremdelt“. „Sie macht deutlich, dass sie ein Wahrergebnis eines anderen Landes offensichtlich nicht akzeptiert“.

Die Ursache dieser ablehnenden Haltung Merkels sieht Wimmer darin, dass der neue amerikanische Präsident im Ansatz daran interessiert gewesen sei, vernünftigere Beziehungen zur Russischen Föderation aufzubauen. „Dieses Interesse müssen die Deutschen und Europäer doch zu fördern haben.“

Deshalb sei es so gefährlich, was Merkel in Bayern gesagt habe. „Denn sie erweckt den Eindruck, als wäre ihr an einer Konfrontationspolitik gegenüber der Russischen Föderation à la Obama gelegen und Trump, der es vernünftiger angehen lassen will, nicht ihr Partner wäre — ein verhängnisvolles Feilschen.“

Zu Merkels Aufruf an die Europäer, ihr Schicksal wirklich in die eigene Hand zu nehmen, meinte Wimmer, dass die anderen Europäer – von wenigen Ausnahmen abgesehen – „mit dem Berliner Politik-Stil, Menschen und ganze Länder vor vollendete Tatsachen zu stellen, überhaupt nicht einverstanden“ seien. „Die Polen und die Franzosen haben eine andere Vorstellung von der Nation.“

Deutschland habe viele Jahre mit den USA an einem Strang gezogen, wenn es um Kriege geht, und das noch gegen die eigene deutsche Verfassung, so Wimmer ferner. „Das, was Frau Merkel in dem bayerischen Bierzelt gesagt hat, hätte Gerhard Schröder im Zusammenhang mit dem verbrecherischen Krieg gegen Jugoslawien formulieren müssen (…) Jetzt damit zu kommen, nachdem man auf diesem verhängnisvollen amerikanischen Weg alles mitgemacht hat, ist in gewisser Weise schäbig.“

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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