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Magazin: Griechen suchen in Klöstern Zuflucht vor Krise

Archivmeldung vom 06.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Manfred Nuding / pixelio.de
Bild: Manfred Nuding / pixelio.de

In Folge der Schuldenkrise suchen immer mehr verarmte Griechen Zuflucht in Klöstern, die ihnen geistigen Beistand, vor allem aber freie Kost und Logis bieten. In einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus" sagte Pater Simeon aus Thiva unweit von Athen, die Mönche nähmen viele Anwärter an, um sie etwa vor dem Suizid zu bewahren oder bei Krankheit zu pflegen.

"Ich schätze, dass höchstens jeder Zehnte von denjenigen, die jetzt in die Klöster eilen, wirklich berufen ist", so der Orthodoxe. "Die meisten werden wieder aus dem Kloster austreten, wenn sich die Lage bessert." Die Sparexperten der "Troika" haben in manchen Klöstern die 10:1-Regel zur Auflage gemacht. In Orden, deren Mitglieder ein Gehalt vom Staat beziehen, müssen erst zehn Brüder sterben, bevor ein neuer geweiht werden darf.

Zentralbank bewahrt griechischen Staat vorerst vor der Totalpleite

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat einen totalen Bankrott Griechenlands vorerst abgewendet. Nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" hat der EZB-Rat in seiner Sitzung am Donnerstag eine Zwischenfinanzierung Athens mithilfe von zusätzlichen Notkrediten der griechischen Notenbank sichergestellt. Dadurch ist es der griechischen Regierung möglich, sich bis zu vier Milliarden Euro zusätzlich zu besorgen, die letztlich aus Zentralbankmittelnstammen. Mit dem Geld kann sich das Land über Wasser halten, bis im September die Troika aus EU, EZB und Internationalem Währungsfonds (IWF) über die Auszahlung der nächsten Tranche aus dem laufenden Hilfsprogramm entscheidet.

Die Regierung in Athen will akute Finanzlöcher im August durch die Ausgabe kurzfristiger Staatsanleihen schließen, so genannter T-Bills. Banken kaufen diese aber in der Regel nur, wenn sie die Papiere als Sicherheit für frisches Geld bei einer Notenbank hinterlegen können. Die EZB selbst akzeptiert allerdings keine griechischen Staatsanleihen mehr als Pfand für normale Zentralbankkredite. Deshalb bleibt nur der Weg über Notkredite der Bank of Greece, im Zentralbankjargon Emergency Liquidity Assistance (ELA) genannt. Die Bank of Greece durfte bisher nur T-Bills bis zu einer Grenze von drei Milliarden Euro als Sicherheiten für ELA-Darlehen annehmen. Nun hat sie beantragt, dieses Limit auf sieben Milliarden Euroanzuheben, wie die "Welt" aus Zentralbankreisen erfuhr. Der EZB-Rat hat diesen Wunsch nach Informationen der Zeitung durchgewinkt.

ELA-Kredite sind zwar formal Sache der nationalen Notenbanken, der EZB-Rat hat jedoch ein Vetorecht. In Zentralbankkreisen wurde allerdings kritisiert, dass eine solche Zwischenfinanzierung eigentlich nicht Sache der Notenbank sei. Aus Sicht der Kritiker hätte der Rettungsschirm EFSF, bei dem das zweite Hilfsprogramm läuft, dies leisten müssen. So aber musste wieder das Euro-System der Notenbanken einspringen.

Auch die meisten griechischen Banken halten sich nur noch mithilfe von ELA-Krediten über Wasser.Das Ausfallrisiko für die Notdarlehen trägt offiziell allein die griechische Notenbank. Faktisch sind aber auch alle anderen Zentralbanken des Euro-Systems betroffen. Denn die Bank of Greece leiht sich die flüssigen Mittel, die sie herausgibt, ihrerseits über das so genannte Target-System bei der EZB. Die EZB wollte sich auf Anfrage der Zeitung nicht äußern und verwies darauf, dass Beschlüsse zum Thema ELA grundsätzlich nicht veröffentlicht würden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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