EU-Kommission nimmt Firmen gegen Produktfälscher in die Pflicht
Archivmeldung vom 28.11.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie EU-Kommission will neben Online-Händlern auch Bezahldienstleister, Werber und Transportunternehmen stärker in die Pflicht nehmen, um dem Handel mit gefälschten Produkten Einhalt zu gebieten. Unternehmen aus diesen Sektoren sollen sich dazu verpflichten, schnell auf Hinweise betroffener Markenhersteller zu reagieren und auch selbst Vorkehrungen zu treffen, um Fälschern das Handwerk zu legen, berichtet das "Handelsblatt".
Entsprechende Pläne wird die Kommission am Mittwoch vorstellen. Die Brüsseler Behörde setzt damit zunächst auf die freiwillige Kooperation der Unternehmen. Hundert namhafte Unternehmen und Verbände hatten hingegen kürzlich in einem gemeinsamen Brief an Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker eine Verschärfung des geltenden EU-Rechts gefordert. "Wenn der gesetzliche Rahmen zum Schutz geistigen Eigentums nicht modernisiert und gestärkt wird, wird die Produktpiraterie weiter dramatisch zunehmen", so die Unterzeichner, darunter Adidas, Bayer und der Babynahrungsproduzent Hipp. Schätzungen zufolge stehen Produktfälschungen für rund fünf Prozent der gesamten Importe in die Europäische Union, das entspricht 85 Milliarden Euro im Jahr.
Quelle: dts Nachrichtenagentur