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Prof. John Lennon: Brexit ist die größte Tragödie in der jüngsten Geschichte Großbritanniens

Archivmeldung vom 01.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Jeff Djevdet, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Jeff Djevdet, on Flickr CC BY-SA 2.0

Eine "Katastrophe", einen "Alptraum", "die größte Tragödie in der jüngsten Geschichte Großbritanniens" nennt John Lennon, Professor an der Glasgow Caledonian University, den Ausgang des Referendums vom 23. Juni in einem Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe).

Für den Brexit macht der Wissenschaftler kurzsichtige Politiker und Populisten verantwortlich. "Viele Briten sind sich der Tragweite ihrer Entscheidung nicht bewusst gewesen. Sie waren uninformiert, wurden bewusst in Unkenntnis der Folgen des Austritts gelassen." Die Brexit-Gegner hätten es nicht verstanden, der Mehrheit der Briten klar zu machen, was ein Austritt für den britischen Markt, den Dienstleistungssektor, für Wissenschaft und Kultur, für den Alltag der Briten bedeute.

Außer der in den letzten Tagen stark angestiegenen Zahl von "Hate Crimes", Hasskriminalität, werde sich das Votum auch negativ auf die Tourismusbranche auswirken. "Großbritannien hat jährlich 125 Milliarden Pfund mit dem Tourismus eingenommen; das sind neun Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Zehn Prozent aller Beschäftigten sind in der Tourismusbranche tätig", erläutert Lennon. Des Weiteren präzisiert der Schotte, dass 54 Prozent der Touristen in Schottland aus EU-Staaten kämen und jährlich an die fünf Milliarden Pfund brachten. 76 Prozent der britischen Urlauber wiederum wählten in der Vergangenheit europäische Staaten als Ferienziel. "Das wird sich ändern", prophezeit der Tourismusexperte. Die Briten würden wie zu Beginn der Finanzkrise 2008 nun wieder eher zu Hause bleiben.

Quelle: neues deutschland (ots)

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