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Ex-UN-Botschafter warnt vor Gesprächen mit Lawrow in New York

Archivmeldung vom 20.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Christoph Heusgen (rechts) mit dem bulgarischen Außenminister Kristian Wigenin (2014), Archivbild
Christoph Heusgen (rechts) mit dem bulgarischen Außenminister Kristian Wigenin (2014), Archivbild

Bild MFA Bulgaria from България - Среща с д-р Кристоф Хойсген, генерален директор по въпросите на външната политика, политиката на сигурност и политиката на развитие във Федералното канцлерство, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=52382659

Der Vorsitzende der Münchener Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, rät westlichen Politikern dazu, am Rande der UN-Vollversammlung nicht mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zu sprechen. "Lawrow ist ein getreuer Diener seines Herrn ohne eigenen Spielraum", sagte Heusgen dem Hörfunksender "HR-Info".

Heusgen weiter: "Ich halte nichts von einem Treffen mit jemandem, der verantwortlich ist - auch für die Kriegsverbrechen, die Wladimir Putin begangen hat." Heusgen, der frühere Vertreter Deutschlands bei der UN, forderte zugleich eine Reform der Vereinten Nationen: "Es geht nicht, dass die Zusammensetzung des Sicherheitsrates noch den Verhältnissen nach dem Zweiten Weltkrieg entspricht. Allerdings stellen sich insbesondere Russland und China gegen Reformen."

Das Vetorecht der fünf ständigen Mitgliedsländer sei eine der Voraussetzung gewesen, um den Sicherheitsrat zu gründen. Heusgen urteilt aus heutiger Sicht: "Die Veto-Situation ist ein Geburtsfehler." Immerhin gelinge dem Sicherheitsrat, Einsätze wie die Blauhelmmissionen auf den Weg zu schicken. "Wenn es die UN und den Sicherheitsrat nicht gäbe, müsste man sie gründen", so Heusgen. Heute startet die jährliche Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. Olaf Scholz (SPD) wird dort zum ersten Mal in seiner Funktion als deutscher Bundeskanzler auftreten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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