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Gipfel inhaltlich und politisch vollkommen substanzlos

Archivmeldung vom 09.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach Ansicht des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac hat der G8-Gipfel sich selbst vorgeführt. "Wie nie zuvor in der Gipfelgeschichte ist deutlich geworden, dass die G8 ein Auslaufmodell ist", sagte Peter Wahl vom Attac-Koordinierungskreis.

"Es dürfte keinen Gipfel gegeben haben, der inhaltlich und politisch so substanzlos war wie Heiligendamm."

Auch das demokratische Legitimationsdefizit sei vor der Weltöffentlichkeit offenkundig geworden: Die G8 vertreten nur 13 Prozent der Weltbevölkerung. "Dabei sind in existentiellen Fragen der Menschheit wie dem Klimawandel und der weltweiten Armut nur inhaltsleere, diplomatische Floskeln produziert worden", meinte Peter Wahl.

"Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel sich feiern lässt als Retterin des Klimas, so ist das lediglich ein durchsichtiger Versuch von Politmarketing", sagte Chris Methmann, ebenfalls Mitglied des Attac-Koordinierungskreises. Am Donnerstag hatten die Staats- und Regierungschefs der führenden Wirtschaftsmächte und Russlands verkündet, man "ziehe in Erwägung", die CO2-Emissionen bis 2050 um 50 Prozent zu reduzieren. "Diese Zielvorgaben sind ein Witz. Jetzt ist schnelles und entschiedenes Handeln notwendig, kein Herausschieben auf 2050. Einen solchen Beschluss als Riesenerfolg zu verkaufen, ist zynisch gegenüber den Opfern des Klimawandels", sagte Chris Methmann.

Auch beim Thema Afrika seien die letzten Illusionen über die G8 zerstoben. "Es wurden lediglich noch einmal die Versprechungen von Gleneagles abgespult", sagte Peter Wahl. Was von diesen Versprechen zu halten sei, hätten die Menschen bereits erfahren. Beim G8-Gipfel 2005 in Gleneagles vereinbarte die G8, die Entwicklungshilfe für Afrika bis zum Jahr 2010 auf 50 Milliarden US-Dollar anzuheben. Tatsächlich ist sie laut OECD zwischenzeitlich sogar gesunken, mittlerweile liegt sie wieder ungefähr auf dem Niveau von Gleneagles.

Der Gipfel in Heiligendamm habe gezeigt, dass die G8 in ihrer finalen Krise steckt. Peter Wahl: "Dies war der letzte G8-Gipfel, den es je in Deutschland gab. Ab jetzt gilt für die G8: Wir haben fertig."

Quelle: Pressemitteilung Attac Deutschland

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