Wirtschaftsexperte Echaide: Ecuador will keine Investitionen um jeden Preis
Archivmeldung vom 03.08.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie linksorientierte ecuadorianische Regierung von Rafael Correa erwägt, bilaterale Investitionsabkommen (BITs) aufzukündigen. "Wir empfehlen unter anderem, die Prozesse zur Kündigung der BITs mit Frankreich, Deutschland, Schweden und Großbritannien, bei denen nur noch die Unterschrift des Präsidenten fehlt, abzuschließen", erklärte Javier Echaide in der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Dienstagausgabe).
"Denn während beispielsweise deutschen Unternehmen Investitionen in Ecuador erleichtert wurden, sucht man Investitionen ecuadorianischer Unternehmen auf deutschen Boden vergeblich", sagte der argentinische Rechtsanwalt Echaide, der als Vizepräsident einer Untersuchungskommission mit der Überprüfung von Investitionsabkommen betraut war. "Seit sich Ecuador 2008 eine neue Verfassung gegeben hat, wurde ein tief greifender Prozess zur Revision politischer Entscheidungen eingeleitet, die während der neoliberalen Phase des Landes in den neunziger Jahren umgesetzt wurden. Dazu gehören auch die bilateralen Investitionsabkommen (BITs), von denen ein Großteil in diesem Zeitraum abgeschlossen wurde", beschreibt Echaide den Ansatz des seit 2007 amtierenden Präsidenten Rafael Correa, der 2013 für eine dritte Amtszeit gewählt wurde.
Quelle: neues deutschland (ots)