Afghanistan-Einsatz Gertz stellt Bundeswehr-Einsatz in Frage
Archivmeldung vom 21.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, hat nach dem tödlichen Attentat auf Bundeswehr-Soldaten in Kundus den Sinn des militärischen Engagements in Afghanistan in Frage gestellt.
"Unsere Soldaten stehen auch im
Norden jederzeit in der Gefahr, Selbstmordanschlägen ausgesetzt zu
sein; das ist furchtbar", sagte er der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Montag-Ausgabe). "Der Vorfall ist
geeignet, auch in Deutschland eine Diskussion darüber zu führen, ob
die Sinnhaftigkeit dieses Vorgehens den eigenen Soldaten noch
vermittelt werden kann und ob man es weiter verantworten kann, dass
sie für eine Sache, deren Ausgang zweifelhaft ist, ihr Leben
riskieren. Man muss die Sinnfrage nach dem Einsatz in Afghanistan
noch deutlicher stellen - so deutlich, dass sie nicht mehr überhört
wird. Wenn es nicht eine radikale Änderung der Gesamtstrategie gibt,
dann laufen wir Gefahr, in Afghanistan zu scheitern.
Außer der Tatsache, dass Wahlen durchgeführt worden sind, hat man
kein wesentliches Ziel erreicht." Gertz fuhr fort: "Ich gehe nicht so
weit, dass ich sage: Wir müssen da abziehen. Das wäre sicherlich ein
Kurzschluss, der so nicht zulässig ist. Aber die Diskussion muss
geführt werden."
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung