Habeck will Luftbrücke für Ortskräfte in Afghanistan
Archivmeldung vom 13.08.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićGrünen-Chef Robert Habeck fordert mehr Einsatz der Bundesregierung für die Sicherheit von Ortskräften in Afghanistan angesichts des Vormarschs der Taliban. "Die Lage in Afghanistan ist dramatisch", sagte er der "Süddeutschen Zeitung".
Deutschland trage hier Verantwortung, und das ganz besonders für die Afghanen, "die als Ortskräfte das deutsche Engagement unterstützt haben". Der Co-Vorsitzende der Grünen ergänzte: "Es braucht jetzt eine Luftbrücke, um diese Menschen aus Lebensgefahr zu bringen." Habeck verwies darauf, dass die USA gerade dabei seien, mit Soldaten US-Bürger zurückzuholen. Die Vereinigten Staaten hätten angeboten, auch Ortskräfte der Deutschen mitzunehmen. Deutschland habe dieses Angebot jedoch abgelehnt.
"Das ist mehr als unverständlich. Kein Platz in den Flugzeugen darf jetzt leer bleiben", sagte Habeck. Er schob nach: "Es ist unsere Pflicht, die Menschen vor den Taliban zu retten, die ihr Leben riskiert haben, um unseren Soldatinnen und Soldaten zu helfen." Das sei eine Frage von Treue. "Wir dürfen sie nicht im Stich lassen, die Zeit läuft." Habeck forderte bei den Ortskräften auch solche Menschen mit einzubeziehen, die über Firmen, also nicht direkt für die Bundeswehr oder andere deutsche Institutionen gearbeitet haben. Die Taliban würden sich für solche Vertragsverhältnisse "herzlich wenig" interessieren. Die Visa sollten Habecks Meinung nach bei der Ankunft erteilt und die Verfahren vereinfacht werden. "Wenn jemand einen Vertrag mit einem deutschen Ministerium oder einem seiner Vertragspartner vorlegt, ist die Gefährdungslage anzunehmen und muss nicht nochmal gesondert dargelegt werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur